Neben seiner unstrittigen Fachkompetenz passt Jörg auch menschlich bestens zum SVH", strahlt "Boss" Marcus Hahn. Silberbach, der derzeit noch beim Klassengefährten Vorwärts Kornharpen arbeitet, ist auch ein Wunschkandidat Martins, der dem Club in beratender Funktion weiterhin zur Seite stehen wird. Denn Martin und Silberbach arbeiten bei der Bochumer Polizei eng zusammen.
"Helge ist unser Dienststellenleiter und wir sprechen natürlich häufig über Fußball", pflegt Silberbach zu seinem Vorgesetzten einen engen Draht. Der 42-Jährige, der bei Westfalia Herne und Preußen Münster kickte, kann auch im Coachingbereich einige Erfolge vorweisen. Zwei Mal stieg er mit der TSG Sprockhövel in die Oberliga auf, verpasste diesen Sprung mit dem SVK im letzten Jahr nur knapp. Dass sein Abgang mit der akuten Finanznot in Kornharpen in Verbindung gebracht wird, möchte Silberbach allerdings nicht. "Das hat damit nichts zu tun. Dass finanziell heruntergefahren wurde, hat mir keine Probleme bereitet, denn ich war es ja auch aus Sprockhövel gewohnt, nicht mit den Euros um mich werfen zu können. Man hat einfach ein Gespür dafür, wann man sich besser trennen sollte", ist für den gebürtigen Bochumer der Zeitpunkt in der Sommerpause gekommen.
Der ehemalige Velberter kannte die Clubverantwortlichen des SVH nur vom Sehen, doch "gleich im ersten Gespräch haben wir alle gemerkt, dass die Chemie stimmt". Silberbach legt nach: "Herbede wird in der Rückrunde weiterhin gefestigt auftreten. Helge leistet dort sehr gute Arbeit. Dort ist ja alles intakt und niemand wird sich hängen lassen."
Doch bevor er sich konkrete Gedanken über seinen neuen Job macht, will Silberbach erst einmal seine Aufgabe bei Vorwärts lösen. Und die ist schwer genug. Denn nach den Abgängen von Guido Silberbach (Concordia Wiemelhausen), Oliver Ridder (Hombruch), Karim Bouzerda (TuS Eving-Lindenhorst), Nils Helmig und Andreas Teichmann (beide SSV Hagen) sowie David Klimek und Christian Mouelle (beide noch vereinslos) stehen ihm nur noch 14 Feldspieler zur Verfügung. Und selbst bei dieser Zahl machen sich noch breite Falten auf Silberbachs Stirn breit.
"Hoffentlich kann ich auf sie zurückgreifen, denn hinter Michelle Fink steht noch ein dickes Fragezeichen. Er hat nach seinem Innenbandriss im Knie noch gar nicht trainieren können. Wann und in wie weit er fit ist, steht in den Sternen." Und an etwaige Neuzugänge ist an der "Burkuhle" aufgrund der Euro-Schieflage überhaupt nicht zu denken. "Wir haben die Jungs schließlich nicht abgegeben, weil wir sie nicht mochten, sondern damit wir sparen können", berichtet Silberbach.
Und damit sinken die sportlichen Hoffnungen, doch noch dem Abstieg von der Schippe zu springen, gewaltig. "Unser Ziel kann es nur noch sein, die Klasse zu erhalten", schätzt auch Silberbach die Lage realistisch ein.
Unterdessen hält sich der Name Thorsten Legat als Nachfolger für Silberbach weiterhin hartnäckig. Eine Entscheidung ist aber noch nicht gefallen.