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Rüdinghausen: Trainer Sieweke hinterfragt sich
"Zu viel Freundschaft ist fehl am Platz!"

Rüdinghausen: Trainer Sieweke hinterfragt sich
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Eigentlich wollte TuRa Rüdinghausen ein Wörtchen um die Meisterschaft mitsprechen. Eigentlich. Doch nach Ablauf der Hinrunde kann man sich im "Melmausland" von dieser Vorstellung getrost verabschieden. Denn anstatt sich im Erfolg zu sonnen, muss der Club zittern. Nur drei Punkte Vorsprung zu den Abstiegsplätzen lassen bei TuRa kein schönes Weihnachtsfest zu. Und das obwohl Coach Uli Sieweke einen der namhaftesten Kader der Liga zusammengestellt hat. Akteure wie Mathias Sellmann, Ergin Ersoy, Pascal Langer, Dirk Riechmann, Michael Wurst, Michael Röder und Rafael Arlet stehen eigentlich für Qualität. RevierSport sprach mit dem Trainer über die dürftige Hinserie, die Gründe und die Zukunftsaussichten.

Herr Sieweke, wie erklären Sie die erneute Niederlage im Stadtderby gegen den SV Herbede?

Normalerweise herrschten keine regulären Bedingungen. Aber das ist keine Entschuldigung, denn Herbede ist ja auch damit klar gekommen. Der SVH war besonders im ersten Durchgang einfach besser. Also ist der SVH die neue Nummer eins in Witten?

Klar. Wir waren es jahrelang, aber jetzt haben die es verdient. Ihr Kader ist mit zahlreichen namhaften Akteuren bestückt.

Warum bleibt der Erfolg dennoch aus?

Ich habe mir von dieser Mannschaft auch sehr viel mehr versprochen. Aber durch die zahlreichen Verletzungen und unnötigen Sperren haben wir uns selbst um den Lohn gebracht. Ich muss mir allerdings auch die Frage stellen, ob alle Entscheidungen richtig waren. Ich beleuchte mich natürlich als erstes und kann nur hoffen, dass es die Spieler auch machen. Vielleicht sind wir einfach zu erfolgsverwöhnt und müssen jetzt auch mal so eine Phase überstehen. Aber das darf uns nicht herunter ziehen, sondern dadurch muss unser Kämpferherz geweckt werden.

Sie sind seit sieben Jahren im Amt. Wenn Sie sich selbst hinterfragen: droht ein Abschied? Ich denke nicht. Ich bin sehr lange dabei und weiß, dass ich unbedingt etwas ändern muss.

Was?

Die Nähe zur Truppe ist vielleicht nicht negativ, aber eventuell nachteilig. Es wird schwer zu Glauben sein, aber ich muss den Abstand zu den Jungs wohl ausbauen. Solange der Erfolg da ist, können wir feiern. Aber in unserer Lage ist zu viel Freundschaft fehl am Platz. Ein weiterer Punkt ist, obwohl sich dieser gegen meine fußballerische Auffassung stemmt, dass einfach zu viel mit dem Ball gemacht wird. Aber die Einheiten werden sich auch verändern und die Jungs werden dann froh sein, die Kugel mal zu haben.

Anstatt den Sekt schon einmal kalt zu stellen, weil die Qualifikation für die NRW-Liga in Reichweite ist, geht es nun gegen den Abstieg, oder? Es sind schon Vereine abgeschmiert, denen man es überhaupt nicht zugetraut hat. Ich werde auf jeden Fall verhindern, dass wir den Hebel nicht mehr umlegen können und sich hier eine Eigendynamik entwickelt, die am Ende den Abstieg zur Folge hat.

Werden Sie im Winter einen personellen Umbruch anstreben? Unser Etat ist gedeckt, aber wir haben keinen Spielraum mehr, nachzulegen. Ich habe diesen Kader zusammengestellt und muss nun schauen, dass ich mit diesen Leuten aus dem Sumpf herauskomme.

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