„Es war das erwartet schwere Spiel. Wiemelhausen hat im letzten Jahr nicht umsonst einige Regionalligisten geärgert“, lobte Gäste-Trainer Thorsten Nehrbauer.
Missverständnis bei Platzverweis
Dabei wäre das Spiel für Wiemelhausen fast schon zur Halbzeit gelaufen gewesen. Zunächst kassierten die Bochumer das 1:1 durch Dawid Krieger, dann zeigte Schiedsrichterin Sina Diekmann Xhino Kadiu die Gelb-Rote Karte. Der hatte jedoch noch gar keine Gelbe Karte gesehen und regte sich so sehr auf, dass man ihm auch dafür seine zweite Gelbe Karte hätte zeigen können. Diekmann tat das jedoch nicht und ließ den Stürmer auf dem Platz, nachdem sie ihren Fehler bemerkt hatte. „Ich habe mich an der Seitenlinie tierisch aufgeregt. Man muss zweifeln, ob das überhaupt ein Foul war und dann kriegt er noch Gelb-Rot. Aber sie hatte sich dann ja nur vertan", sagte Wiemelhausens Trainer Jürgen Heipertz.
Eklatante Standardschwäche
Dass es trotzdem nicht zur Sensation reichte, lag an Wiemelhausens schwacher Manndeckung. Was aus dem Spiel heraus gut klappte, war nach Standards, speziell Eckbällen, an diesem Abend wirklich schlecht. Die Gäste aus Siegen konnten drei Ecken in drei Tore ummünzen. Dawid Krieger nickte zwei Flanken ein, Marcel Radschuweit eine weitere. „Ich verstehe nicht, dass jemand aus acht Metern zum Kopfball gehen kann, wenn der zugeteilte Gegenspieler auch sehr kopfballstark ist. Wir wussten, dass sie in der Luft starke Spieler haben und trotzdem laufen wir nur hinterher. Das hatten wir vorher sogar noch besprochen“, klagte Heipertz.
Vielversprechender Start
Dabei ging es für sein Team gut los. Nach zwanzig Minuten legte Wiemelhausen den anfänglichen Respekt ab und kam zu drei guten Torchancen. Einen eklatanten Abwehrfehler der Gäste nutzte Kevin Pflanz zur umjubelten Führung aus. „Wir haben uns das Leben damit unnötig schwer gemacht, aber eine gute Reaktion gezeigt. Uns war natürlich auch klar, dass Wiemelhausen in der zweiten Hälfte die Körner etwas ausgehen würden“, sagte Nehrbauer. Mit den drei Standardtoren brachte sich der Regionalligist Kaan-Marienborn letztendlich auf die Siegerstraße und schraubte das Ergebnis durch das dritte Tor von Dawid Krieger und durch Daniel Waldrich in die Höhe. „Uns fehlt die Stabilität nach hinten. Dazu haben wir nach der Pause nach vorne keinen guten Fußball mehr gespielt und viele Bälle verloren. Kaan-Marienborn hat am Ende völlig verdient mit 5:1 gewonnen“, sagte Heipertz und gab sich als fairer Verlierer.
Autor: Tizian Canizales