"Unser Ziel ist es, nicht unten reinzurutschen", sagt Peter Heipertz, Trainer der Concordia Wiemelhausen. Nach einem Blick auf die Tabelle möchte man den Coach des Westfalenligisten am liebsten für verrückt erklären. Schließlich führt die Concordia die Tabelle nach sieben Spieltagen an - und steht noch immer ohne Niederlage da.
Große Abstiegssorgen in der letzten Spielzeit
Erinnert man sich allerdings an die Vorsaison, dann ergeben die scheinbar wirren Worte des Coachs plötzlich Sinn. Das ganze Jahr über kämpften die damaligen Aufsteiger um den Klassenerhalt, der Sprung ans rettende Ufer gelang ihnen erst am letzten Spieltag.
Die Bochumer sind also gebrannte Kinder - daher gibt sich Heipertz auch nach dem Raketenstart weiterhin demütig. Das zweite Jahr in der Verbandsliga diene ausschließlich zur Stabilisierung, die aktuelle Situation sei nur eine Momentaufnahme. "Auch wenn das ein wirklich tolles Gefühl ist", gibt der Coach zu. "Wir wissen aber, dass wir auf Dauer nicht mit den Top-Mannschaften mithalten können. Unser Team ist noch sehr jung, da werden sich zwangsläufig Leistungsschwankungen einschleichen."
Das Team strotzt vor Selbstvertrauen
Apropos jung: Knapp die Hälfte der 14 Sommer-Neuzugänge kommt aus dem Jugendbereich, ohne jegliche Erfahrung bei den Senioren. Entsprechend wichtig seien die Erfolgserlebnisse zum Saisonstart gewesen, so Heipertz. "Nach drei Niederlagen zum Auftakt würden die Köpfe jetzt nach unten hängen." Nun strotze sein Team jedoch vor Selbstvertrauen. Einige seiner Spieler muss der Trainer daher hier und da bremsen, denn "die Jungs sind motiviert bis in die Haarspitzen, klar das manche langsam müde werden."
Coach Heipertz: "Mannschaft auf einem sehr guten Weg"
Doch selbst bei seinen Leistungsträgern kann er getrost Pausen einstreuen. Dafür ist der Kader breit genug - große Qualitätsunterschiede? Fehlanzeige. Bei der Kaderplanung stand im Vordergrund, eine ausgewogene Mischung aus hungriger Jugend und alten Hasen zu kreieren. "Das ist uns perfekt gelungen, die Mannschaft hat sich sehr schnell gefunden", berichtet Heipertz zufrieden. "Wir sind auf einem sehr guten Weg."
Nun wollen sie sich den Auftrieb der letzten Wochen in den kommenden Partien zunutze machen. Sonntag geht es für die Concordia zum Oberliga-Absteiger Spvgg. Erkenschwick. "Die haben ganz andere Ziele als wir, Erkenschwick muss gewinnen, um oben dran zu bleiben.", meint der Coach. "Das ist unser Vorteil, wir können ohne Druck aufspielen." Gerne drei, aber mindestens einen Zähler wollen die Wiemelhausener dennoch aus Ostvest entführen. "Ich hätte nichts dagegen wenn unsere Serie bestehen bleibt", sagt Heipertz mit einem Schmunzeln.
Serie soll gegen Absteiger Erkenschwick ausgebaut werden
Hauptsächlich gehe es aber darum, über die Saison rund 35 Punkte zu sammeln, um im gesicherten Mittelfeld zu landen. Die Hälfte davon hat die Concordia bereits sicher. Wenn den Bochumern am Sonntag der nächste Erfolg gelingt, sollte Peter Heipertz - trotz aller Bodenständigkeit - den Abstiegskampf für beendet erklären.