Die Gelsenkirchener bewaren damit ihren Vorsprung auf die Abstiegszone. Wer im Vorfeld der Partie einen Blick auf die Tabelle geworfen hat, der ging wahrscheinlich in freudiger Erwartung eines spannenden Fußballspiels ins Stadion auf dem Schollbruch. Was die rund 200 Zuschauer am Sonntag Nachmittag schlussendlich zu sehen bekamen, hatte mit Spannung aber nicht so viel zu tun.
Zumindest in der ersten Halbzeit. Gegen defensive Gastgeber fehlte dem Tabellenzweiten aus Holzwickede die nötige Kreativität, um vor dem Tor gefährlich zu werden: “Nach den ersten zehn Minuten war absehbar, dass Horst-Emscher tief hinten drin stehen wird. Und wenn wir mal durchgekommen sind, dann haben wir oft viel zu ungenau agiert”, analysiert Gäste-Trainer Axel Schmeing.
Erst im zweiten Durchgang sollte die Partie dann endlich die Spannung bieten, die sie im Vorfeld versprochen hatte. Aus dem ideenlosen und ereignisarmen Fußballspiel entwickelte sich nach und nach ein kampfbetonter Fight um die für beide Teams so wichtigen drei Punkte. Den Höhepunkt erreichte das zunehmend ruppiger werdende Duell in der 85 Minute: Nach einem Foul von Cedrick Hupka kam es am Mittelkreis zur Rudelbildung, in deren Folge Benjamin Wingerter, Kapitän der Gelsenkirchener, von Schiedsrichter Dominic Tillmann die Rote Karte zu sehen bekam.
In Unterzahl hatten die Hausherren kurz vor Schluss die Riesenchance zur Sensation: der eingewechselte Hyusein Sadula kam aus zehn Metern zum Abschluss, scheiterte aber an SC-Schlussmann Kevin Beinsen (90.)
Obwohl Horst-Emscher durchaus die Chance auf einen Big Point im Abstiegskampf hatte, war Trainer Willi Schmalz am Ende zufrieden: “Einen Punkt mitzunehmen, das hätte ich vor dem Spiel sofort unterschrieben”, sagte er. Nicht nur für Horst-Emscher freute sich über das Ergebnis, auch Westfalia Herne war sicher zufrieden. Denn durch den eigenen Erfolg über Sinsen konnte die Westfalia den Vorsprung wieder auf drei Punkte auf Holzwickede ausbauen.
Holzwickede hingegen dürfte mit der Punkteteilung weitaus weniger zufrieden sein. Nachdem sie den Tabellenführer aus Herne am vergangenen Wochenende schlagen konnten, verpassten Schmeling und seine Mannschaft heute, an der Westfalia vorbeizuziehen.
Horst-Emscher konnte sich mit dem hart erkämpften Punkt vor dem Abrutsch in die Abstiegszone bewahren. Die Gelsenkirchener haben weiterhin einen Zähler Vorsprung auf die Abstiegsränge.