Sie treten zur kommenden Saison die Nachfolge von Jörg Krempicki an. Die WAZ sprach mit dem 33-Jährigen Alexander Thamm über die Chef-Rollen und über Hintergründe des Wechsels an den Horster Schollbruch.
Herr Thamm, wer wird in Horst der Chef? Jens Grembowietz oder Sie? Wir machen das zusammen und handeln als Trainer gleichberechtigt.
Bis zum Ende dieser Saison werden Sie beim TSV Marl-Hüls II in der Bezirksliga tätig sein. Wie ist dort die Rollenverteilung? Offiziell bin ich zwar der Chef-Trainer und Jens Grembowietz der Co-Trainer, aber tatsächlich handeln wir jetzt schon auf Augenhöhe. Grembo ist kein einfacher Hütchenaufsteller, dafür hat er eine zu große Fußball-Kompetenz. In Horst werden von vornherein auch auf dem Papier gleichberechtigt sein.
Gibt es keine Meinungsverschiedenheiten? Natürlich hatten wir auch schon mal unterschiedliche Meinungen. Aber das kam bislang noch nicht oft vor. Und wenn es denn mal vorkam, ist es uns trotzdem immer gelungen, eine gemeinsame Entscheidung zu treffen.
Was hat Sie bewogen, nach Horst zu wechseln? Jens und ich haben vor der Winterpause entschieden, dass zum Ende der Saison für uns Schluss sein wird in Marl-Hüls. Wir wollten einen Schritt weiter gehen und eine erste Mannschaft übernehmen. Wir haben dann erfahren, dass Jörg Krempicki in Horst aufhören wird.
Wie ist anschließend der Kontakt zum SV Horst 08 zustande gekommen? Mit Simon Talarek und Benjamin Wingerter haben die Horster zwei Spieler in ihren Reihen, mit denen wir selbst schon zusammengespielt haben. Und Willi Schmalz kannten wir aus unserer Zeit beim FC Schalke 04 auch noch. Mit ihm hatten wir sehr angenehme Gespräche. Innerhalb weniger Tage war die Sache dann entschieden.
Mit welchen Erwartungen fangen Sie in Horst an? Für uns als junges Trainer-Team ist das doch eine riesige Chance, eine echte Herausforderung, eine Mannschaft in der Westfalenliga trainieren zu dürfen.
Wenn denn der Klassenerhalt in der Westfalenliga geschafft werden sollte. . . Davon gehen wir aus. Jörg Krempicki wird alles daran setzen, sich mit dem Klassenerhalt aus Horst zu verabschieden und seine erfolgreiche Zeit so zu beschließen.
Und wenn es nicht klappt? Trainieren Sie den SV Horst 08 auch in der Landesliga? Ja, die Vereinbarung gilt auch im Falle eines Abstiegs. Aber lieber würden wir natürlich in der Westfalenliga arbeiten.
Welche Ziele verfolgen Sie in Horst? Wir müssen sehen, was in Horst alles möglich ist. Derzeit geht es für den Verein darum, sich in der Westfalenliga weiter zu stabilisieren. Wenn mal mehr möglich sein sollte, vielleicht ein Tabellenplatz zwischen eins und vier, wird man vielleicht auch das in Angriff nehmen. Aber das ist Zukunftsmusik.
Mit welchen Vorstellungen treten Sie in Horst an? Setzen Sie weiter auf jüngere Spieler? Was wir in Horst vorfinden und was dort aufgebaut wurde, wollen wir fortführen. Es hat in diesem Verein alles Hand und Fuß. Auch wir setzen auf junge Spieler, aber nur mit jungen Spielern geht es auch nicht. Drei oder vier erfahrene Spieler sollten schon dabei sein.
Einer davon könnte Alexander Thamm heißen. Ja, das ist richtig. Ich werde wie in Marl-Hüls als Spielertrainer fungieren. Wenn es denn bessere Innenverteidiger als mich geben sollte, werde ich meinen Einsatz nicht erzwingen wollen. Aber ich kann mir vorstellen, dass es für die Mannschaft vorteilhaft sein dürfte, einen zusätzlichen Kopfballspieler im Kader zu haben.
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