In diesem Jahr hätte Gero Krempicki beste Aussichten, eine Wahl zum Pechvogel 2016, wenn es eine solche Wahl denn gäbe, klar für sich zu entscheiden. Er ist in seiner Schadensklasse konkurrenzlos. Der Sohn des Trainers Jörg Krempicki erlitt zum dritten Mal innerhalb eines Jahres eine schwere Verletzung am linken Fuß.
Der Verdacht liegt nahe, dass sich der 23-Jährige am vergangenen Sonntag im Westfalenliga-Heimspiel gegen Concordia Wiemelhausen erneut einen Bruch des Mittelfußes zugezogen hat. Nähere Aufschlüsse soll eine Magnetresonanztomographie (MRT) bringen. Gero Krempicki musste nach einem Foul bereits nach 22 Minuten gegen Murat Berberoglu ausgewechselt werden.
Erinnerungen wurden wach. Erinnerungen an ein Vorbereitungsspiel gegen den SC Hassel in der Winterpause der vergangenen Saison. Damals passierte der erste Mittelfußbruch. Nummer zwei ereignete sich Ende April, als die Horster bei einer Meisterschaftspartie in Olpe vom plötzlichen Wintereinbruch überrascht wurden. Ohne gegnerische Einwirkung rutschte Gero Krempicki auf dem Schneeboden aus und verletzte sich abermals schwer.
Bei seinem erneuten Comeback wollte der Offensivakteur nichts überstürzen. „Wir haben zwei Monate länger gewartet als eigentlich erforderlich war“, teilt Trainer und Vater Jörg Krempicki mit. Nach zwei Kurzeinsätzen als Einwechselspieler gegen Neheim (0:1) und in Lünen (1:1) durfte Gero Krempicki am Sonntag erstmals wieder von Anfang an ran. Nach nicht einmal einer halben Stunde war seine Mission schon wieder beendet. „Sollte sich das mit dem dritten Mittelfußbruch in so kurzer Zeit bestätigen, wird Gero wohl mit dem Fußballspielen aufhören müssen“, sagt Jörg Krempicki. Seine personellen Sorgen sind seit Sonntag nicht nur wegen seines eigenen Sohnes größer geworden. Auch Torhüter Kai Koppers konnte nicht bis zum Schluss mitwirken. Wegen einer Knieverletzung musste er zur Halbzeit gegen den jungen Jan Zamzow ausgewechselt werden. Der ehemalige Rotthauser fällt vorerst auch aus. „Die personelle Situation ist einfach frustrierend“, klagt Jörg Krempicki. Er muss bereits seit längerem auf die beiden Dauer-Patienten Dzenis Mulalic und Nico Göer (beide Kreuzbandriss) verzichten.