Knappmann war sichtbar sauer. Bei der Pressekonferenz zum Spiel verlieh er seinem Gemütszustand Worte: „Für die ersten 30 Minuten muss ich mich entschuldigen. Ich habe mich geschämt“, sagte der Coach. Sein Zusatz: "Das war Schlafwagenfußball, so wollen wir nicht spielen.“ Für ihn war das Auftreten seines Teams „arrogant, lethargisch, hochnäsig und unsympathisch“. Er fühlte sich an die Mentalität der Vorsaison erinnert. „Ich verspreche euch, den Zahn ziehe ich den Jungs“, kündigte 'Knappi' an.
Durch zwei Distanzschüsse von Christopher Schmidt (11.) und Pascal Groß (21.) lag die Westfalia früh zurück. Zudem sah Robin Klaas nach wiederholtem Foulspiel die Gelb-Rote-Karte. Die Concordia ließ sogar noch beste Chancen liegen, um das Ergebnis deutlicher ausfallen zu lassen. „Die Pfiffe gegen die Mannschaft waren gerechtfertigt“, betonte der Herner Linienchef.
Doch der Gastgeber kämpfte sich vor 512 Zuschauern in die Partie. Marko Onucka (29.) und Kapitän Fatlum Zaskoku (68.) besorgten den 2:2-Ausgleich. Trotz Dauerbelagerung gelang es der Westfalia nicht, einen dritten Treffer nachzulegen. Wiemelhausen, die durch den Platzverweis von Ingo Freitag (70.) dezimiert wurden, ließen sich hinten reindrücken. „Wir haben nur noch mit Mann und Maus verteidigt“, erklärte Gäste-Trainer Jürgen Heipertz, „da machte sich die Erfahrung des Gegners bemerkbar“. Die Bochumer nutzten die ihnen gegebenen Räume nicht. „Wir hätten unsere Konter besser ausspielen müssen“, haderte der Concordia-Coach. Angesichts des Spielverlaufs sei er „unzufrieden“, da mehr drin gewesen wäre.
Knappmann bilanzierte: „Wir haben verdient Punkte verloren. So wird meine Mannschaft nicht wieder auftreten. Dafür bürge ich." Durch das Remis haben die Herner die Tabellenführung abgeben müssen. Der DJK TuS Hordel schlug Westfalia Wickede mit 4:0 und ist nun aufgrund des besseren Torverhältnisses neuer Spitzenreiter der Westfalenliga 2.