Die ersten Feierlichkeiten begannen unmittelbar nach Spielende – Trainer Jürgen Heipertz sprach von einer ausgelassenen Kabinenfeier – und endeten für einen Großteil der Spieler am frühen Donnerstagmorgen im Bochumer Bermuda3eck.
Während der Busfahrt zurück nach Bochum zeigten sich vor allem Henning Wartala und Kapitän Ingo Freitag als wahre Feierbiester. „Aber da hatten wir viele Spieler mit Führungsqualitäten“, durfte Heipertz mit einem Lachen feststellen.
Der Trainer selbst genoss den größten Erfolg der Vereinsgeschichte im Stillen. Gemeinsam mit Obmann Rolf Wagner, Betreuer Dieter Schlesinger, Geschäftsführer Peter Krolak und Vielflieger Uwe Gottschling wurde an der Glücksburger Straße die ein oder andere Flasche Bier geleert und stolz auf die vergangenen zwei Jahre zurückgeblickt. Der Sportliche Leiter Uwe Gottschling wurde anschließend nahezu direkt zum Flughafen gebracht, um euphorisiert gegen 6 Uhr morgens wieder in den kurz unterbrochenen Urlaub nach Spanien zurückzufliegen.
Doch wo liegen eigentlich die Gründe für den Riesenerfolg der vergangenen zwei Jahre? Alles nur auf die Umwandlung des Ascheplatzes in ein Kunstrasengeläuf zu schieben, würde den Verantwortlichen nicht gerecht werden. Schließlich haben schon viele Vereine eine ähnliche Chance nicht genutzt.
„Die beiden Aufstiege sind ein Gemeinschaftsprodukt des gesamten Vereins um den Präsidenten Heiner Hanefeld“, stellt Heipertz fest: „Hier in Wiemelhausen zählt das gesprochene Wort, einer kann sich auf den anderen verlassen.“ Und auch finanziell sind die Rot-Weißen gut aufgestellt. Über 150 kleinere und größere Sponsoren begleiten den Verein teilweise schon seit Jahren und haben ihren Anteil am enormen Aufschwung. „Der Verein ist sportlich und auch von den Rahmenbedingungen her absolut reif für die Westfalenliga“, findet nicht nur Heipertz.
Auch die Jugendabteilung boomt, der Aufstieg der A-Junioren in die Kreisliga A soll Sonntag unter Trainer Ralf Koslowski mit einem Sieg über den SV Herbede perfekt gemacht werden.
Der Star ist die Mannschaft Der eigentliche Star an der Glücksburger Straße aber ist die Mannschaft. „Wir haben eine tolle Harmonie in der Truppe. Da herrscht kein Futterneid. Jeder gönnt dem anderen auch den persönlichen Erfolg. Alle haben erkannt, dass sich jeder einzelne nicht ganz so wichtig nehmen darf, um den Erfolg der Gemeinschaft nicht zu gefährden“, so Heipertz. So will Wiemelhausen auch in der neuen Saison in sportlich hochwertigerer Umgebung eine gute Rolle spielen. Der Kader steht schon seit Wochen fest, war unabhängig von der Ligazugehörigkeit geplant. Aus dem 18er-Kader, der das Lennestadt-Spiel bestritt, werden 16 Spieler auch in der Westfalenliga für Wiemelhausen spielen. Hinzu stoßen acht externe und zwei vereinsinterne Neuzugänge aus der eigenen Jugend. „Damit sind wir für die Westfalenliga gewappnet, sind in der Leistungsdichte breiter aufgestellt als in dieser Saison“, findet Heipertz.
Aber auch dem 57-Jährigen ist klar, dass ein erneuter Aufstieg sicherlich unrealistisch ist. „Wir freuen uns riesig darauf, gegen Traditionsvereine wie Westfalia Herne oder DSC Wanne-Eickel spielen zu dürfen“, spürt Heipertz bereits die Vorfreude: „Allerdings werden wir uns in dem ein oder anderen Spiel sicherlich mächtig erschrecken. Wichtig ist, dass sich die Mannschaft sportlich weiter entwickelt.“ Trainingsauftakt ist am 13. Juli.