Sein Mittelfeldspieler Naim Yavuzaslan hatte den Schiedsrichter attackiert und dafür „Rot“ gesehen.
Als die Mannschaften nach der Pause wieder auf den Rasen kamen, donnerte der Heavymetal-Kracher „Hells Bells“ von AC/DC aus den Lautsprechern der Platzanlage „Am Schollbruch“. Die Glocken der Hölle weckten den SC Horst 08 tatsächlich auf, denn bis dahin lagen die Hausherren in der Fußball-Westfalenliga noch 0:2 gegen Westfalia Herne zurück. Am Ende gab es dennoch eine 1:2-Niederlage für Horst 08, doch statt der unterkühlten Vorstellung des Gastgebers in der ersten Hälfte flogen in Hälfte zwei zumindest die Funken.
Negativer Höhepunkt bei dem heißen Kampf dabei: In der Schlussminute rastete Naim Yavuzaslan aus. Dem Mann aus dem Horster Mittelfeld brannten sämtlich Sicherungen durch. Er hatte die Gelbe Karte gesehen, doch plötzlich stand Schiedsrichter Marcel Skorupa aus Dortmund nach einer schwachen Vorstellung schon wieder und auch endgültig im Mittelpunkt.
Yavuzaslan schlug dem Unparteiischen nämlich die Gelbe Karte wütend aus der Hand. Noch während die Karte zu Boden segelte, zog Skorupa Rot hinterher und pfiff die Partie sofort ab. Die Nummer 7 vom SV Horst 08 konnte sich aber auch dann immer noch nicht beruhigen, ein Ordner schnappte sich den Hitzkopf und führte ihn zur Kabine.
Offensichtlich ging das Theater dort weiter, denn Jörg Krempicki kam mit einem ganz dicken Hals und der Kragenweite 54 in die Pressekonferenz. „Vor der Kabine hat es dann auch noch ein paar Beleidigungen gegeben, für so eine Dummheit fehlen mir die Worte“, sagte der Trainer von Horst. Yavuzaslan, der seinen Abschied vom Verein aus Studiengründen schon länger angekündigt hat, dürfte sicherlich eine lange Sperre aufgebrummt bekommen.
Knappmann: "In dieser Phase sind wir geschwommen" Zum eigentlichen Spiel: In der ersten Halbzeit machte Westfalia Herne vor allem über die Außenposition viel Druck. Die Gastgeber konnten sich nur selten befreien, machten Fehler, und Herne führte durch zwei Treffer von Sebastian Mützel (4. und 35. Minute) zur Pause verdient mit 2:0.
Nach der Pause, Gero Krempicki war nach dreimonatiger Pause in die Partie gekommen, spielte Horst plötzlich mit. In der 78. Minute zog David Zelinski vom Strafraumeck ab, der Ball rauschte an den Innenpfosten und von dort ins Netz: Der Anschlusstreffer zum 1:2. Die Hausherren machten weiter Druck, doch der Ball wollte einfach nicht ins Netz. „In dieser Phase sind wir geschwommen“, gab Hernes Trainer Christian Knappmann zu. Doch Krempicki konnte nur müde lächeln: „Dafür können wir uns nichts kaufen. Uns fehlt einfach ein Knipser, der die Dinger auch mal reinmacht.“