Hedefspor Hattingen hat einen neuen Trainer. Hans-Jürgen Gede soll den Fußball-Westfalenligisten vor dem Abstieg bewahren.
„Ich bin gefragt worden, ob ich helfen kann“, sagt Hans-Jürgen Gede. „Und ich will es mit meiner Erfahrung versuchen. Aber ich weiß nicht, ob es klappt.“
Gede ist bereits der dritte Hedef-Trainer in dieser Spielzeit. In die Saison gestartet waren die Hattingen mit Ex-Profi Holger Aden, der den Verein auch in die Westfalenliga geführt hatte. Nach dem Rücktritt von Aden kam Marco Slupek, der vor eineinhalb Wochen aus beruflichen Gründen zurücktrat. Zwischenzeitlich waren bei Hedefspor dann Orhan Terzi und Kansu Bahar als Trainergespann eingesprungen.
Kansu Bahar, der Hedefspors A-Jugend zum Bezirksliga-Aufstieg verholfen hat, bleibt auch weiterhin im Trainer-Team, das jetzt ein Trio ist. Der dritte Mann im Bunde ist Engin Tuncay, der unter anderem in verantwortlicher Position in der Jugendabteilung von Wattenscheid 09 engagiert war. Über Tuncay kam dann auch der Kontakt zu Hans-Jürgen Gede zustande.
„Engin war früher sein Spieler bei Rot-Weiß Oberhausen“, sagt Hedefspors Geschäftsführer Abdullah Kuscu. Den Kontakt zu Tuncay hatte Hedefspor schon im Oktober des vergangenen Jahres hergestellt, als der Nachfolger von Holger Aden gesucht wurde.
Tuncay schon einmal Kandidat
„Engin war damals ein Kandidat, doch dann ist schließlich Marco Slupek unser Trainer geworden“ so Kuscu. Engin Tuncay wurde jetzt also noch einmal gefragt, doch alleine wollte er die Mannschaft nicht trainieren. „Er hat uns dann gesagt, ich kenne jemanden, mit dem ich es gerne machen würde“, sagt Abdullah Kuscu.
Engin Tuncay macht gerade seinen Fußballlehrer, Hans-Jürgen Gede ist Inhaber der UEFA-Pro-Lizenz. Als Trainer ist er viel herumgekommen. Er arbeitete auch im Iran und Usbekistan, wo er jeweils sogar Nationaltrainer war. Zuletzt hatte er dann eine Pause eingelegt.
Seine Karriere als Spieler begann der gebürtige Gelsenkirchener in der Jugend von Eintracht Gelsenkirchen. Über Westfalia Herne kam er dann zum FC Schalke 04, wo er im Jahr 1975 in den Bundesliga-Kader aufrückte. Zwei Jahre blieb der heute 59-Jährige bei den Königsblauen. In diesen beiden Jahre absolvierte er 33 Spiele, in denen er zwei Tore erzielte.
Mit Schalke 04 Vizemeister
Im Jahr 1977 wurde er mit Schalke 04 Vizemeister, entschloss sich dann aber zu einem Wechsel zu Preußen Münster, das damals in der 2. Bundesliga spielte. Bei den Preußen traf er in 72 Spielen zehn Mal.
Die nächste Station von Hans-Jürgen Gede war Fortuna Köln, wo er die längste Zeit als Profi verbrachte. Insgesamt kam der Mittelfeldspieler auf 285 Einsätze.
Im Sommer 1991 beendete er in Köln dann seine aktive Spieler-Karriere und stieg ins Trainer-Geschäft ein. Zu seinen Stationen gehörten dann unter anderem Fortuna Düsseldorf, Hessen Kassel, SV Lippstadt oder auch Rot-Weiß Oberhausen. Zwischenzeitlich zog es ihn immer wieder ins Ausland, vorwiegend nach Asien, wo er als Vereins- und Verbandstrainer aktiv war.