Eine ähnlich unschöne Szene wie am 14. Spieltag der letzten Saison wollte Ingo Peter unbedingt vermeiden. "Wir wollten uns der Auseinandersetzung erst gar nicht stellen", erklärte Peter seine prophylaktische Maßnahme. In seinen Augen sei es besser gewesen, "dass wir nicht aufeinandergeprallt sind." Aus dem Lager der Spielvereinigung habe sich auch unabhängig von Ingo Peter niemand bereit erklärt, im Vereinsheim der Marl-Hülser ein Statement abzugeben.
"Für die Einladungen zur PK bin ich nicht verantwortlich", antwortete TSV-Trainer Holger Flossbach, der in der letzten Saison von Peter öffentlich beleidigt worden war, diplomatisch. Zum Nachtreten sah er überhaupt keinen Grund. "Das ist seine Entscheidung und die haben wir akzeptiert".
"Sonst werden wir auch überall fair behandelt"
Die Einschätzung zum Spiel gab es also ausschließlich von Flossbach, der seine Mannschaft durch die Auswechslung von Holzwickedes Sascha Grasteit gestärkt sah. "Als er draußen war, hatte es meine Mannschaft wesentlich leichter." Zwar habe der TSV das Gros der Chancen im Spiel gehabt, nach dem 0:1-Rückstand durch Dennis Hense (28.) sah Flossbach aber einen "richtigen Kraftakt", um in der Nachspielzeit der ersten Hälfte noch den Ausgleich zu erzielen. Kai von der Gathen zeichnete für den Treffer verantwortlich. "Keiner weiß, warum so lange nachgespielt wurde", mokierte sich Ingo Peter über die "Extraschicht" vor der Halbzeit. Sebastian Westerhoff (57., Foulelfmeter) und Christian Erwig (83.) schossen die Flossbach-Elf zum letztlich verdienten Sieg.
"Ich denke, dass wir gegen eine sehr gute Mannschaft gut ausgesehen und gegengehalten haben. Marl-Hüls ist immer gefährlich, dazu haben sie zu viel Qualität", machte Peter seiner Mannschaft ein Kompliment. Versöhnliche Worte vom Gäste-Coach, der aber auch in Zukunft vermutlich nicht neben Holger Flossbach auf der Pressekonferenz sitzen wird. "Das machen wir aber auch bei keinem anderen Verein. Sonst werden wir auch überall fair behandelt."