Nun hat auch die Verbandsliga Niederrhein ihre Tore geschlossen. Zeit, Bilanz zu ziehen. Und das Fazit des FSV Kettwig fällt nach einer durchwachsenen Hinrunde zwiespältig aus. "Wir haben zu viele Unentschieden geholt", gehen die ständigen Punkteteilungen Jöran Steinsiek auf den Geist. Denn mit acht Remis sind die Essener in dieser Wertung König, ein Titel, auf den der erste Vorsitzende auch gerne verzichtet hätte. "Allein der letzte Auftritt gegen Goch hätte ein Dreier sein müssen, aber wieder einmal hat es nicht geklappt."
Trotz der zahlreichen "Freundschaftsdienste" kann der Funktionär der abgelaufenen Halbserie aber auch Positives abgewinnen. "Die Mannschaft hat dennoch klar gestellt, dass wir in der Klasse mithalten können. Wir überwintern auf einem guten einstelligen Platz." Doch gerade beim Blick auf die Rangliste wird Steinsiek nachdenklich und hebt den Zeigefinger: "Wir müssen aber auch nach unten schauen. Im Rahmen unserer Möglichkeiten sind wir unter dem Strich allerdings zufrieden."
Während in anderen Clubs die Routiniers für Schlagzeilen sorgen, ist es beim FSV umgekehrt. Nicht etwa André Schwartz oder Kai Berges stehen im Mittelpunkt, sondern die Youngster Sebastian und Frederick Hoffmann sowie Erdal Karadag oder auch Björn Rohpeter machen auf sich aufmerksam. "Diese Jungs zeigen Format und haben bewiesen, dass man mit ihnen einen Krieg gewinnen kann", nickt Steinsiek anerkennend und schiebt nach: "Unser größtes Pfund ist jedoch unser Trainer Karl Weiß. Er kommt mit dem kleinen Etat, den der Verein stellt, toll aus und formt eine richtige Einheit. Vor seiner Arbeit kann man nur den Hut ziehen."
Während sich die Konkurrenz schon konkrete Gedanken über die Liga-Neuformierung in der kommenden Spielzeit macht, schiebt Steinsiek diesen Punkt noch ein wenig nach hinten: "Darüber machen wir uns noch keine großen Gedanken. Fest steht aber, dass wir Fußball auf diesem Niveau halten wollen. Über die genauen Vorgaben müssen wir aber noch sprechen."