Die Alarm-Glocken schrillen. "Wir brauchen jetzt drei Siege, "fordert Mülheims Präsident Hans-Jürgen Bleikamp. Denn die Union schlittert mehr und mehr Richtung Landesliga, liegt momentan mit vier Punkten Rückstand auf einem Abstiegsplatz. Die Jungs von Trainer Ernst Bachmann holten zwar zuletzt im Auswärtsspiel bei den Hamborner "Löwen" ein torloses Remis, doch "ein Punkt ist zu wenig. Das ist Mist", poltert der "Boss" und schiebt nach: "Wir müssen mehr Sieger-Mentalität an den Tag legen."
Denn die nächsten drei Partien haben es in sich - allesamt Kellerduelle. Zuhause werden die Mitabstiegs-Konkurrenten Hilden-Nord und Union Nettetal erwartet, dazwischen müssen die "Südstraßen-Kicker" zum Rheydter SV. "Wir müssen aus dieser Misere heraus kommen", gibt der "Präses" seinen Verein längst nicht auf. Das Team wurde durch den Ausfall ihres "Kopfes" noch einmal richtig runter gezogen: Kapitän und Abwehrrecke Ralf Zils fällt nach seiner gerade hinter sich gebrachten Meniskus-Operation und Knorpelschaden bis Ende April aus. "Bei diesen Verletzungs-Problemen des kleinen und qualitativ begrenzten Kaders könnte uns selbst Otto Rehhagel oder Udo Lattek als Feuerwehrmann nicht helfen", stützt Bleikamp den Trainer, der im dritten Jahr bei den Mülheimern die Verantwortung trägt. Denn wer die erhoffte Erfolgs-Serie auch als Drohung für den 58-Jährigen deutet, liegt falsch: "Mit Ernst würden wir auch in die Landesliga gehen. Wir geben den Coach nicht zum Abschuss frei, da müsste man erst den Vorstand rausschmeißen. Die prekäre Lage ist keine Frage der sportliche Leitung, sondern der Umstände", spricht der Präsident deutliche Worte.
Trotz der erhaltenen Rückendeckung stellt sich allen Interessierten aber die Frage, warum dann nicht mit Bachmann verlängert wird? "Bis Anfang April lassen wir Gespräche ruhen. Bis dahin wissen wir wahrscheinlich, wo der Weg hinführt", erklärt das Klub-Oberhaupt. Bleibt abzuwarten, ob die propagierte Zustimmung eingehalten wird, oder ob Bachmann lediglich eine Schonfrist erhält.