Jetzt ist es bittere Realität. Der DSC Wanne-Eickel wird trotz der errungenen Meisterschaft im kommenden Jahr nur in der Verbandsliga spielen. Zu diesem endgültigen Urteil kam die Verbandsspruchkammer des Fußball- und Leichtathletik Verbands Westfalen bei der gestrigen Sitzung in Kaiserau. "Wir hatten noch einen Funken Hoffnung, aber dran richtig geglaubt hatten wir eigentlich nicht", ist das Aus für Wannes-"Boss" Norbert Lücke nicht überraschend.
Als um 9.30 Uhr die Verhandlung begann, wollte Lücke eigentlich gar nicht recht zuhören. "Es war doch klar, dass die bisherigen Entscheidungen im vierten Anlauf nicht aufgehoben werden." Um 10.20 Uhr folgte dann die Urteilsverkündigung. "Wie auch schon in den Instanzen zuvor, waren die nicht fristgerecht eingereichten Unterlagen der Grund. "Persönlich tut es mir für die Mannschaft und die Fans sehr leid", ist Lücke ein wenig niedergeschlagen. "Die Zuschauer haben uns fantastisch unterstützt, das Team toll gekämpft. Dass so eine junge Truppe mit Paragraphen zu Nichte gemacht wird, ist schade. Aber da müssen wir durch und greifen wieder von vorne an."
Lange Gedanken will sich der Funktionär nämlich nicht machen, denn die anstehende Arbeit ist groß. "Bis auf Benjamin Reis haben wir alle Akteure gehalten. Das zeigt, dass die Jungs Charakter haben. Jetzt müssen wir schnellstens daran arbeiten, diese Geschichte aus den Köpfen heraus zu bekommen." Aber nicht nur auf dem Platz, auch am Schreibtisch erwarten Lücke stressige Wochen. Denn nach dem Rücktritt von Geschäftsführer Peter Kurek werden sich Lücke und der bisherige "Vize" Karl-Heinz Niederbäumer interimsmäßig um den Job kümmern. "Die Geschäftsstelle werden wir beide führen. Die Suche nach einem Nachfolger werden wir in Ruhe aufnehmen", berichtet Lücke. Zu Kurek, der von vielen Kritikern als Verursacher des Nicht-Aufstiegs gehandelt wird, meint Lücke: "Fehler passieren nun einmal. Ich mache ihm keinen Vorwurf, auch wenn sein Rücktritt sehr kurzfristig und überraschend war. Ich werde mir jetzt überall Rat holen und versuchen, alles zu managen." Viel Arbeit steht auch Trainer Willi Koppmann ins Haus, der seine Elf aufbauen muss. "Es war mit nichts anderem zu rechnen. Zum Glück haben wir jetzt endlich eine Entscheidung. Jetzt können wir uns voll und ganz auf die Verbandsliga konzentrieren." Koppmann weiter: "Wir haben uns lange mit dem Gedanken abfinden können. Vor sechs Wochen war es schlimmer, damit klar zu kommen. Jetzt schauen wir nach vorne."