Der Kapitän geht von Bord. Mike Kühn wird den SC Hassel am Saisonende verlassen falls ihm etwas anderes dazwischen kommt. "Ich hatte in dieser Woche ein Gespräch mit den Vereins-Verantwortlichen. Sie wollen gerne, dass ich bleibe. Da ich ein wichtiger Spieler sein", hörte sich der 32-Jährige die Wertschätzung der Gelsenkirchener Führung an, um dann klar zu stellen: "Wir sind und finanziell nicht einig geworden."
Kühn war im vergangenen Sommer vom SC Wiedenbrück nach Hassel gekommen und fühlt sich am "Lüttinghof "eigentlich wohl". Daher ist es auch "nicht ausgeschlossen, dass ich verlängere, aber nicht zu diesen Bedingungen". Der langjährige Oberligist ist nicht gewillt, seinen Kickern großzügige Aufwandsentschädigungen zu leisten. Die Folge ist ein enormer personeller Aderlass, der die Mannschaft in den vergangenen beiden Jahren beinahe komplett umgekrempelt hat.
Kühn kann sich daher gut ein Engagement bei einem benachbarten Verbandsligisten vorstellen, es muss ja nicht gerade der jüngste Gegner Langenbochum sein. "Ich wohne zwar in Herten-Scherlebeck, das ist nur fünf Minuten von der Villa Brinkmann entfernt. Aber obwohl ich Trainer Holger Floßbach kenne, gibt es keinen Kontakt zum Club", möchte Kühn vor dem direkten Duell der beiden Revier-Nachbarn keine unnötige Brisanz ins Derby bringen.
Bevor er sich wohl im Juni aus Hassel verabschiedet, möchte der Mittelfeld-Mann vielmehr dazu beitragen, dass der bisher positive Saisonverlauf einen gelungenen Abschluss findet. "Was die Truppe bisher erreicht hat, kann man nicht hoch genug ansehen. Platz sechs ist wirklich stark", betont der im von seiner Haustür 100 Kilometer entfernten Rheda-Wiedenbrück stationierte Berufs-Feuerwehrmann. Der Antrag auf eine Versetzung ins Ruhrgebiet läuft allerdings, der sportliche Umzug dürfte schon vorher stattfinden.