"Endlich" oder auch: "Das wurde auch Zeit". So unterschiedlich wird in Kornharpen die Eroberung der Tabellenspitze kommentiert. Seit Saisonbeginn muss Vorwärts-Trainer Jörg Silberbach gegen Widerstände innerhalb des Clubs arbeiten, wird nicht müde, gebetsmühlenartig den Druck vom Team zu nehmen. Auch in der Stunde des Erfolgs will der 40-Jährige nicht abheben, zu viel hat er an der "Burkuhle" schon erlebt. "Das ist eine Momentaufnahme", tritt Silberbach auf die Euphoriebremse.
Dabei kann sich die Bilanz des SV mittlerweile sehen lassen. Als einzige Mannschaft sind die Silberbach-Schützlinge noch ungeschlagen, kassierten gerade einmal neun Gegentreffer und bilden damit die beste Defensive. Zudem stellen sie mit 23 Einschlägen hinter dem SSV Hagen und der Wattenscheider Reserve den drittsichersten Sturm. Titelverdächtig, oder? "Die Favoritenrolle haben wir von Beginn an angenommen", redet Silberbach nicht um den heißen Brei herum. "Das heißt aber nicht, dass wir unschlagbar sind."
Den Grund für den Befreiungsschlag erklärt der Polizeikommissar: "Es ist das Resultat einer kontinuierlichen Arbeit. Es war klar, dass unsere ganzen neuen Leute Zeit brauchen. Dass es geht, hat die Mannschaft gegen Hassel gezeigt, denn in diesem Match lag unser Knackpunkt. Auch die zweite Halbzeit gegen den DSC war okay." Aber reichen eineinhalb Durchgänge für den ganz großen Coup? "Es reicht nur dafür, dass die Jungs sehen, dass es funktioniert. Am Ende sind wir aber noch lange nicht, müssen die Defizite ausmerzen", zeigt sich Silberbach realistisch und schiebt nach: "Wir sind noch keine fertige Mannschaft. Wichtig ist nur, dass alle verstehen, dass man nicht immer sofort Erfolg hat, sich auch mal gedulden muss."
Besonders die Youngster Dennis Gidaszewski, Ergün Öner und Daniel Gavranovic haben unglaubliche Fortschritte gemacht. "Die machen einfach nur Spaß. Daniel versteht sich auch mit meinem Bruder Guido blind, das gibt Guido Vertrauen und er trifft wieder", kommentiert Silberbach mit Blick auf den kommenden Gegner Neheim und schiebt nach: "Jeder erwartet einen deutlichen Sieg von uns. Ich brauche die nicht stark reden, aber wir müssen dem SC den nötigen Respekt entgegen bringen."