Er ist die schillernste Persönlichkeit der Westfalia aus Herne. Mit sage und schreibe 32 Toren in 30 Partien hat sich Sami El Nounou die Torjägerkrone aufgesetzt. Eine Quote, die seines Gleichen sucht. Zum Vergleich: Sein kongenialer Sturm-Partner Michael Erzen sicherte sich in der vergangenen Saison mit 24 Treffern den Titel. Damals ging Erzen noch für den TuS Sundern auf die Jagd. "Es ist fantastisch, aber ohne diese tolle Mannschaft hätte ich es nicht geschafft", gibt sich El Nounou auch in seiner größten Stunde bescheiden und gibt die Komplimente direkt ans Team weiter. Zusammen mit Erzen markierte das Duo 54 Saisontore. Gleich elf Vereine der Liga haben insgesamt weniger Tore erzielt als die beiden Angreifer.
Für diese Glanzleistung wurde der sympathische Knipser ausgezeichnet und erhielt von "Mondpalast"-Prinzipal Christian Stratmann Theaterkarten sowie ein Candle-Light-Dinner in der Mondschänke. "Es ist einfach nur schön, so gelobt zu werden", freut sich der 26-Jährige. Westfalias Reinhard Paluch und Georg Ortmann übermittelten dem "Abwehrschreck" auch eine ganz besondere Nachricht: El Nounou hat den Torrekord von Jochen Abel eingestellt. Vor genau 30 Jahren, in der Saison 1974/75, lochte Abel ebenfalls 32 Mal ein, und führte die "Schloss-Herren" zur Meisterschaft. Damals war die Verbandsliga Westfalen jedoch noch die dritthöchsten Spielklasse und der SCW stieg nach erfolgreicher Aufstiegsrunde direkt in die zweite Bundesliga-Nord auf. "Davon wusste ich nichts", gibt El Nounou, der trotz etlicher gut dotierter Angebote auch in der neuen Oberliga-Saison in Herne bleibt, zu. "Aber es bedeutet mir viel, in der Historie der Westfalia einen ganz besonderen Platz eingenommen zu haben."