An der "Hordeler Heide" herrscht große Unsicherheit. So weiß der TuS nicht, wohin der sportliche Weg führt. Nur drei Punkte trennen die Mannschaft von Coach Sergio Allievi von einem Abstiegsplatz. "Am Sonntag steht für uns in Neheim ein ganz wichtiges Match auf dem Plan", weiß Manager Jörg Versen um die Brisanz der Partie gegen einen direkten Konkurrenten. Auch Hordels "Boss" und Geldgeber Heinrich Müntefering will die Begegnung abwarten, bevor er die Vertrags-Gespräche in Angriff nimmt. "Wenn wir dort nicht gewinnen, rutschen wir ganz tief unten rein."
Nach dem Neheim-Auftritt folgt das Duell mit Sundern. "Danach wissen wir, wohin es für uns geht", sind die nächsten 14 Tage für die Verantwortlichen ausschlaggebend. An einer Verlängerung mit Allievi scheint jedoch kein Zweifel zu bestehen. Der Trainer äußert zwar seinen Wunsch, für die neue Serie einen qualitativen Sprung zu machen, um oben angreifen zu können (RS berichtete), doch diesem Traum erteilt Müntefering eine Absage. "Ich habe seine mündliche Zusage und gehe auch davon aus, dass sein Wort zählt. Lediglich bei einem Angebot eines höherklassigen Clubs werden wir ihn ziehen lassen. Aber wir werden ihm keine erfahrenen und teuren Leute geben, da diese Jungs nicht bezahlbar sind." Seine Vorgabe: "Er soll mit unseren jungen Leute arbeiten. Ein guter Trainer kann das und Sergio ist einer. Wir suchen Spieler zwischen 18 und 23 Jahren, die heiß und hungrig sind. Keine Akteure, die sich nur die Taschen voll machen wollen."
Eigentlich entspricht diese Marschroute nicht Allievis Gedankengängen. Versen erläutert seine Gedanken: "Nach dem jetzigen Stand kommen von oben Sprockhövel, Hassel und Kornharpen runter. Der DSC Wanne steigt auf. Allein aus diesem Grund müssen wir uns verstärken, da die Liga noch ausgeglichener wird, als in diesem Jahr." Aber Müntefering begründet seine Entscheidung, den Etat für die neue Spielzeit nicht zu erhöhen: "Es gibt nicht nur die erste Mannschaft. Sponsoren fallen weg, die Zuschauer bleiben aus. Zudem drücken die Kosten für unsere Anlage mächtig auf das Budget." Grund zu einer Veränderung sieht der Funktionär aber auch nicht. "Ich bin mit Team, Trainer und Versens Arbeit zufrieden. Zudem feiern wir in fünf Jahren unser 100-jähriges Bestehen. Bis dahin haben wir eine Truppe mit unseren Spielern aufgebaut, die wieder in der Oberliga kickt."