Als ob die Lage bei der STV Horst nicht schon dramatisch genug wäre, fällt nun auch noch der Kapitän aus. Michael Kruse musste sich am Montag einer OP an der Galle unterziehen, wo einige unliebsame Steine entfernt wurden. Normalerweise betrifft das Frauen ab 65 Jahren, aber bei uns liegt das in der Familie. Mein Vater hatte das und meine Oma auch, landeten die Erbinformationen auf direktem Weg beim erst 26-Jährigen.
Vor drei Wochen war Kruse in der heimatlichen Wohnung umgekippt, eine Kolik hatte die Gallenblase verstopft. Der Stürmer stand wieder auf und in den folgenden Spielen mit den Husaren auch auf dem Platz. Die Ärzte haben mir gesagt, es kann nichts passieren. Dennoch wollte ich so schnell wie möglich den Termin im Hospital, berichtet Kruse, der am Freitag das Prosper-Krankenhaus in Recklinghausen wieder verlassen kann.
Spätestens in einer Woche will er dann wieder mit dem Training anfangen, um nicht mehr als die kommenden wichtigen Partien gegen den SSV Hagen und bei den Sportfreunden Oestrich zu verpassen. Wenn alles gut läuft, bin ich gegen Lüdenscheid wieder dabei, will Kruse aktiv helfen, die STV vor dem weiteren Absturz in der Liga zu bewahren. Bis dahin wird Mike Neumann den Routinier als Anführer in der blutjungen Horster Truppe vertreten. Ersatz-Spielführer Sascha Neue ist ebenfalls angeschlagen und fällt mit Achillessehnen-Problemen zumindest am Sonntag aus.
Sehr fraglich ist aber, dass die Elf von Trainer Helmut Gorka ausgerechnet beim aktuellen Spitzenreiter den negativen Lauf mit drei Niederlagen in Folge stoppen kann. Bis auf die Klatsche gegen Wattenscheid waren wir in keiner Partie schlechter als der Gegner. Wenn wir uns aber weiter so individuelle Fehler leisten wie zuletzt gegen Sodingen und Herten, gewinnen wir kein Spiel mehr, analysiert Kruse. Gerade vor dem Duell in Langenbochum, wo ich vor der Rückkehr nach Horst ein Jahr war, habe ich vor Mario Bendig gewarnt. Der lässt sich gerne auf links fallen, um von dort aus in die Spitze zu stoßen. Genau so hat er es auch gemacht, aber wir haben uns trotzdem nicht darauf einstellen können, erzählt der Angreifer und kommt zu dem Schluss: Wenn die Jungs nicht das beherzigen, was der Trainer vorher sagt, dann wird es für uns ganz schwer.