Als Lieblingsfußballer nennt Muammer Akkar, Stürmer beim TuS Hordel, den Franzosen Zinedine Zidane. "Es gibt viele gute Fußballer, aber Zidane hebt sich von allen ab. Er ist bodenständig und nicht so arrogant", begründet der 22-Jährige. Sein Trainer Sergio Allievi bescheinigt Akkar gleiche Charakterzüge: "Muammer steht mit beiden Beinen auf dem Boden, ist nicht eingebildet. Er ist ein positiv eingestellter Mensch. Wirklich ein prima Kerl."
Doch auch fußballerisch hat er seinen Trainer überzeugt. "Muammer ist zweikampfstark, schirmt den Ball gut ab. Zudem ist er mit seinen 1,88 Meter auch sehr kopfballstark", ist Allievi begeistert. Akkar selbst bleibt bescheiden: "Man ist nie gut genug. In allen Bereichen kann ich mich noch verbessern." In Hordel ist der gebürtige Libanese mit acht Saisontreffern bester Torschütze und hat, laut seinem Coach, "das Zeug, eine Klasse höher zu spielen". Dafür tut der Moslem auch einiges. "Ich rauche nicht und trinke keinen Alkohol", erklärt Akkar. Auch Discoabende stehen nicht auf seinem Wochenendprogramm ("Ich konzentriere mich auf Fußball"), höchstens mal ein Kinobesuch.
Seit zwölf Jahren spielt Akkar, der derzeit eine Ausbildung zum Elektriker macht, nun Fußball. Im letzten Jahr saß er in Kray allerdings nur auf der Bank: "Das ist sehr blöd für mich gelaufen. Darüber möchte ich eigentlich nicht mehr sprechen." Jetzt fühlt er sich jedoch wohl, das Umfeld ist wichtig für seine Leistung: "Die Mannschaft ist sehr nett. Und unser Trainer ist nicht nur kompetent, sondern auch ein guter Mensch." Der bisherige Saisonverlauf stellt den Musikfan ("alles von Charts bis zu arabischer Musik") aber nicht zufrieden: "Wir haben unser Potenzial noch nicht ausgenutzt. Außerdem müssen wir konstanter werden."
Privat ist Akkar, derzeit Single, begeistert von seinem Heimatland Libanon. Seit 16 Jahren lebt er in Deutschland, im letzten Winter war er zum ersten Mal bei seinen Verwandten zu Besuch. Und gleich fasziniert: "Es hat mir sehr gut gefallen, ich werde demnächst wieder hinfahren." Wohnen und Fußball spielen will Akkar aber weiterhin in Deutschland. "Bis auf das Wetter ist es hier besser", erklärt er.