Es ist schon mehr als ein kollegiales Verhältnis, das Marc Bördeling und Manfred Baclerzak zueinander pflegen. Der 33-jährige Spielertrainer des Lüner SV trifft am heutigen Sonntag auf seinen 23 Lenze älteren Lehrmeister, aktuell Coach von Westfalia Rhynern.
Balcerzak hatte Bördeling bereits als Kicker unter seinen Fittichen, seinerzeit bei der Hammer Spielvereinigung. Zudem ist er dessen Vorgänger beim Lüner SV, den er in der vergangenen Saison mit der feinen Serie von fünf Dreiern aus sechs Matches vor dem Abstieg bewahrte. Und, um die Geschichte rund zu machen, auch in Rhynern war Bördeling in seiner langen Fußballer-Karriere schon einmal aktiv, aber das ist nun schon sechs Jahre her. "Wir verstehen uns sehr gut, ich rufe Manni jede Woche an, um mich mit ihm über künftige Gegner auszutauschen", erzählt Bördeling.
Das hätte er in den zurück liegenden Tagen gerne wieder so gehandhabt, doch Details über seine eigene Truppe wollte Balcerzak dann doch nicht verraten. Doch auch so zeigt sich Bördeling über den Nachbarn aus dem östlichen Revier gut informiert. "Das ist eine sehr schwere Aufgabe. Rhynern ist ein guter Gegner, der in der restlichen Rückserie sicher noch kommen wird", glaubt der Ex-Dortmunder, dass die Hammer Vorstädter sich im bisherigen Saisonverlauf unter Wert verkauft haben.
Der Respekt, den ihm sein junger Kollege entgegen bringt, gibt Balcerzak gerne zurück. "Ich schätze Marc sehr und habe ihn nicht umsonst seinerzeit in Lünen als meinen Nachfolger ins Gespräch gebracht. Auch als Spieler ist er immer noch sehr wertvoll, im Grunde läuft alles über ihn", erwidert der erfahrene Fuhrmann, der die positive Entwicklung bei den Rot-Weißen im Grunde vor einem Jahr eingeleitete hatte. "Man sieht es an der Mannschaft, die nicht umsonst auf dem zweiten Platz steht", weiß Balcerzak, was ihn heute in der "Kampfbahn Schwansbell" erwartet. "Das ist für mich fast ein Heimspiel. Nicht nur, weil ich dort selbst verantwortlich gewirkt habe, sondern von meinem Wohnort in Dortmund ist Lünen näher als Rhynern."