Unmittelbar nach Spielende trommelte TuRU-Coach Frank Zilles seine Schützlinge zu einem Kreis zusammen. Mit Tränen in den Augen bescheinigte er ihnen, eine „hervorragende Saison gespielt“ zu haben.
Weniger später begründete er seine aufmunternden Worte im Gespräch mit den Pressevertretern: „Klar, es tut weh, wenn man wegen weniger Toren nicht aufsteigt, aber wir waren keinen Deut schlechter als der KFC. In den direkten Duellen sind wir immer als moralischer Sieger vom Platz gegangen. Wir haben 26 Siege geholt: Das ist eine Klasse für sich. Die Mannschaft kann stolz auf sich sein.“
Bei Miguel Lopez Torres, der definitiv auch im nächsten Jahr für die TuRU auf Torejagd gehen wird, überwog nach dem Abpfiff noch die Enttäuschung. „Letztlich haben wir den Sprung nicht geschafft. Zweiter zu werden, bringt nichts.“ Warum der KFC am Ende wegen der mehr erzielten Tore die Nase vorne hatte, wusste er auch zu beantworten. „Unser Problem war, dass wir oft nicht das vierte und fünfte Tor gemacht haben.“
Bernd Willems dachte derweil schon an die kommende Spielzeit, in der es aus seiner Sicht in punkto Zielsetzung keine Ausreden geben darf. „Wir haben eine super Truppe und werden wieder eine super Saison spielen. Es kann kein anders Ziel als den Aufstieg geben. Nach so einem Jahr braucht keiner mit `wir wollen unter die ersten Vier kommen‘ anfangen.“
Trauerstimmung fand der Mannschaftskapitän trotz des knappen Scheiterns fehl am Platz. „Es hört sich zwar hart an, wenn man mit 84 Punkten nicht aufsteigt, aber wenn es einen gibt, der noch ein bisschen besser war, dann muss man das akzeptieren.“
Ins gleich Horn stieß Sven Steinfort: „Wir sollten stolz auf unsere Truppe sein und dem KFC Uerdingen gratulieren“, erklärte der Verteidiger.
Für Hattrick-Schütze Asim Kus endete der Tag schmerzhaft und mit Fehlalarm. Wegen einer Knieverletzung musst er schon nach 48 Minuten runter und ein Betreuer der TuRU rief wegen des stark geschwollenen Knies einen Krankenwagen. Mit dem wollte der Stürmer allerdings nicht fahren. „Die bringen mich dann irgendwo nach Krefeld ins Krankenhaus. Was soll ich da?“, fragte er. Die Sanitäter nahmen es mit Humor und fuhren ohne Patienten wieder ab.
Uwe Weidemann zog nach seinem letzten Spiel als VfR-Coach eine ehrliche Bilanz. „Ich habe versucht, viel aus dem Team rauszuholen, muss aber unter Strich sagen, dass ich es nicht geschafft habe.“ Dass er trotz des Abstiegs hätte bleiben können, war für ihn keine Option. „Ich wollte Platz machen für neue Ideen.“
Torhüter Till Kohnen wird dagegen auch im nächsten Jahr bei den Krefeldern zwischen den Pfosten stehen. Ob eine direkte Wiederaufstieg realisierbar ist, vermochte er nicht zu sagen. „Wir werden uns nicht hinstellen und sagen, dass wir auf jeden Fall Erster werden wollen. Das wäre vermessen.“