Rückblende: Am Samstag, 16. April, standen sich Ratingen 04/19 und der KFC Uerdingen zum Spitzenspiel in der Niederrheinliga gegenüber. Während der Begegnung wurde es auf den Rängen unruhig, als die Polizei einschritt, eskalierte schließlich die Situation. Pfefferspray wurde eingesetzt, es gab Verletzte unter den Zuschauern, Polizisten und Verantwortlichen. Etwa 20 Minuten vor Ende der regulären Spielzeit entschloss sich Schiedsrichter Christian Bandurski dann, das Spiel beim Stand von 2:1 für Ratingen 04/19 abzubrechen.
Am Donnerstagabend wurde der Fall nun vor der Verbandsspruchkammer verhandelt. 40 Beteiligte, Zeugen und Interessierte nahmen an der Sitzung in Duisburg-Wedau teil. Als Zeugen wurden Ralf Hermann, der Einsatzleiter der Polizei, Schiedsrichter Christian Bandurski, KFC-Ordnungsdienstleiter Thomas Krille, Jakob Veiter, Leiter des Ratinger Ordnungsdienstes, KFC-Kapitän Ersan Tekkan, KFC-Sicherheitsbeauftragter Christoph Lenz, der KFC-Ordner Phillipp Bäcker, Andreas Scholten, dritter Vorsitzender des KFC, Fotografen, KFC-Mannschaftsarzt und Ehrenvorsitzender Dr. Herbert Steinhauer, Schiedsrichterbeobachter Karl-Heinz Klein, die Schiedsrichterassistenten und mehrere Uerdinger Fans vernommen.
Gegen den Unparteiischen Bandurski wurde der Vorwurf erhoben, er habe die Uerdinger Fans als "Dreckspack" bezeichnet.
Insgesamt dauerte die Beweisaufnahme vier Stunden. Es folgten die Schlussplädoyers, in denen KCF-Präsident Agissilaos "Lakis" Kourkoudialos die Neuansetzung der Partie forderte. Die Ratinger Seite plädierte für eine Wertung zugunsten ihres Vereins. Das Verbandsgremium zog sich nach dem Ende der Verhandlung nicht mehr zu einer Beratung zurück, sondern kündigte an, das Urteil den Vereinen schriftlich zuzustellen.
Der KFC muss also noch immer befürchten, dass der Spielabbruch die Meisterschaft und den Aufstieg gekostet hat. Bei einer Wertung gegen Uerdingen kann Spitzenreiter TuRU Düsseldorf aus eigener Kraft Meister werden.