Und zumindest die Anfangsphase deutete darauf hin, dass dieser Plan gegen die Siegerländer vom 1.FC Kaan-Marienborn aufgehen könnte.
Die Heimelf legte los wie die Feuerwehr und schnürte den Gast im eigenen Strafraum ein. Da allerdings das frühe Erfolgserlebnis ausblieb, ließ der Evinger Druck nach gut einer Viertelstunde schon wieder nach und es entwickelte sich eine ausgeglichene Partie. „Wir haben super ins Spiel gefunden und uns in der Anfangsphase auch ein, zwei gute Möglichkeiten erspielt“, bilanzierte Trainer Daniel Rios, der insgesamt eine „deutliche Leistungssteigerung gegenüber der vergangenen Woche“ ausmachte.
Nachdem der Gast durch einen Fernschuss von Michael Kügler ein erstes Ausrufezeichen setzte (15.), dann plötzlich die Führung für den TuS. Sascha Rammel bediente mit einem blitzschnell ausgeführten Freistoß Bastian Erzen, der mit dem heraus eilenden Gäste-Keeper Andreas Koch in den Pressschlag ging. Den anschließenden Querschläger verwandelte Emre Erdur locker zur Führung für die Grün-Weißen (27.).
Allerdings währte die Freude nur kurz. So clever wie sich die Evinger nämlich beim 1:0 anstellten, so naiv ihr Verhalten beim Ausgleich. Michael Kügler marschierte unbehelligt durch das Mittelfeld und sorgte mit seinem zweiten Fernschuss-Versuch für das 1:1 (30). „Da waren wir einfach zu lieb“ ärgerte sich Spielertrainer „Dimmi“ Kalpakidis, dem wegen Verletzung wieder nur die Rolle als Zuschauer blieb. FC-Trainer Didi Schacht lobte hingegen die Coolness seiner Elf nach dem Rückstand. „Es war schon beeindruckend, wie gut die Jungs das 0:1 weggesteckt haben“, freute er sich über den schnellen Ausgleich. Nach dem Seitenwechsel verlor die Partie ein wenig an spielerischer Linie, dafür regierte umso mehr das kämpferische Element. Dass der TuS in diesem Bereich noch zulegen muss, konnte man schon im Derby sehen und auch von dem Aufsteiger ließen sich die Nördlichen phasenweise den Schneid abkaufen.
Allerdings gefährlich wurde der Gast nur durch Standardsituationen. Besonders in der 50. Spielminute. Eine scharf von Henrik Blecker vor das Tor gezogene Ecke sorgte für Verwirrung in der Evinger-Hintermannschaft. Dieses Durcheinander nutzte Bernard Krasniqi per Kopf zum 1:2 (50.). Rios musste reagieren und reagierte auch: Er brachte mit Yahyaoui und Link zwei frische Angreifer und beorderte Fernandes-Gomes aus der Viererkette weiter vor. Aber zwingende Gelegenheiten blieben aus und so mussten die Evinger die zweite 1:2-Niederlage innerhalb von acht Tagen hinnehmen.