Wie schon zwei Wochen zuvor gegen das damalige Schlusslicht Bonn (1:1), taten sich die Hausherren schwer und zitterten sich am Ende zu einem knappen aber verdienten Erfolg.
Die Voraussetzungen der Gastgeber vor dem Match waren alles andere als rosig. So fehlte neben Trainer Nico Michaty, der Profi-Coach Heiko Herrlich ins Trainingslager begleitete, auch Kapitän Roman Prokoph (ebenfalls bei den Profis) sowie vier Offensivkräfte und die verletzten Kevin Vogt und Patrick Fabian. Nach dem Sieg lobte deshalb Co-Trainer Rouwen Schröder, dass die Mannschaft alle Schwierigkeiten doch gut weggesteckt hatte: „Ich muss den Jungs ein riesiges Kompliment machen. Auch wenn wir nicht gut gespielt haben. Die Jungs können Fehler machen. Ich bin stolz auf die Truppe, die mit bisher 23 Punkten eine gute Saison gespielt hat.“
Doch zuvor lagen mehr als 90 Minuten harter Arbeit. Denn auch nach den frühen Toren durch Aydin (12.) und Hibbeln (45.) kam nie Ruhe ins Spiel der Gastgeber. Und Rouwen Schröder gestand ein: „Wir hatten manche heikle Situation zu überstehen und hätten unser Überzahlspiel besser nutzen müssen.“
Der erst in der 31. Minute eingewechselte Manuel Rasp musste, kaum hatte er den Anschlusstreffer für Worms erzielt (58.), verletzt vom Platz. Doch die Wormser hatten ihr Auswechselkontingent bereits ausgeschöpft. Gegen zehn Gäste hatte Rzatkowski fünf Minuten vor Spielende den Matchball, scheiterte aber an Torhüter Müller.
Während in Bochum nach der Festigung des dritten Tabellenplatzes eitel Sonnenschein herrscht, spitzt sich die Situation beim Schlusslicht dramatisch zu. Nach dem Abpfiff randalierten rund zwei Dutzend Wormser Anhänger, beschimpften Mannschaft und Trainergespann auf das Übelste und warfen mit gut gefüllten Bierbechern nach den eigenen Akteuren. Trainer Sascha Koch: „Das ist eine verdammt bittere Situation für uns. Wir haben das Spiel durch zwei krasse Abspielfehler verloren. Aber was soll ich den Jungs in der Halbzeit sagen? Ich kann doch bei einem Team, das am Boden liegt, nicht auch noch draufhauen.“
Nicht einmal der Wormser Co-Trainer konnte sich bei seinem Besuch in der alten Bochumer Heimat ein Lächeln abgewinnen. Georgi Donkov, einst UEFA-Cup-Held des VfL Bochum, verließ mit versteinerter Miene das Stadion. Nicht einmal sein alter Weggefährte Peter Peschel konnte den früheren Angreifer aufheitern.