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RWE - Saarbrücken 1:2
"Werden alle auf die Mütze bekommen"

RWE: Der Fehlstart ist komplett
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Die zweite Niederlage im dritten Spiel - der Fehlstart für Rot-Weiss Essen ist komplett und Thomas Strunz muss erkennen: Es gibt keine Kleinen mehr.

So enttäuschend wie die Woche mit der Niederlage in Gelsenkirchen begann, so ernüchternd klingt sie aus. Binnen sieben Tagen hat sich Rot-Weiss Essen die zweite Niederlage abgeholt. Einen wesentlichen Unterschied zum Montagsmatch gab es aber: RWE schenkte sich die gute Anfangshalbestunde und machte gleich da weiter, wo sie auf Schalke aufgehört hatten.

Während der Partie offenbarten alle Mannschaftsteile zum Teil eklatante Mängel. Hinten anfällig, im Mittelfeld ideenlos und über die Stürmer wird ohnehin noch zu reden sein. Sascha Mölders verzeichnete zwar d i e Essener Torchance des ersten Durchgangs, schob den Ball aber freistehend aus zwei Metern dem Saarbrücker Keeper in die Arme (11.). "Das war von der Torgefahr insgesamt deutlich zu wenig", erkannte auch Teamchef Thomas Strunz.

Allerdings boten die Gäste auch eine stabile Defensivleistung. Dass die Saarbrücker mit der Referenz von neun Gegentreffern in zwei Spielen anreisten, war schwer zu glauben. Jedenfalls gab es für Rot-Weiss selten ein Durchkommen - zu selten. Als Konsequenz musste Markus Neumayr in der Kabine bleiben, ihn ersetzte der quirlige Holger Lemke: "Wir waren über Außenpositionen insgesamt, besonders aber über die linke Seite ungefährlich. Deshalb dieser Wechsel", erklärte Strunz.

Am Bild des ersten Durchgangs änderte sich nichts, dafür aber daran, wie Saabrücken mit den wenigen Gelegenheiten umging. In Spielminute 51 brach nach einer Saarbrücker Ecke in der Essener Hintermannschaft das Chaos aus, einzig Marcus Mann behielt einen kühlen Kopf und drückte mit diesem den Ball zum 1:0 ins Netz. "Nicht vom Feinsten, aber der Ball muss über die Linie, das ist entscheidend", merkte FCS-Trainer Dieter Ferner an.

Nun kippte die Stimmung im Stadion endgültig. Die Hausherren schienen überfragt und nicht in der Lage, zu antworten. "Fußball ist nunmal ein Abnutzungskampf bis eine Mannschaft einen Fehler macht. Das haben wir nun zum wiederholten Mal getan und danach war es für uns, auch nach dem Schalke-Spiel, schwer, wieder in die Partie zurückzukommen", analysierte der Europameister.

Doch nun hatten die Gastgeber das Glück auf ihrer Seite. In diesem Fall war es der zweite Ball nach einem Freistoß, den Sebastian Stachnik über die Linie bugsierte (66.). Allerdings, auch wenn der Treffer den Hausherren kurzfristig ein wenig Auftrieb verlieh, verstand es der Favorit erneut nicht, ernsthaft Druck auszuüben und auf den zweiten Treffer zu gehen.

Stattdessen trugen Denny Herzig und Robin Himmelmann im Verbund immerhin zur Erheiterung der neutralen Zuschauer bei. Der Verteidiger konnte eine eigentlich harmlose Situation gegen den Saarbrücker Angreifer Michael Petry nicht klären, rutschte aus und Himmelmann, schon auf dem Weg in die andere Ecke musste mit ansehen, wie der Ball ins kurze Eck kullerte (80.). Damit war die Partie faktisch entschieden. RWE fehlte der Glaube und die Kraft für einen echten Endspurt.

Machte beim 1:2 keine gute Figur: Robin Himmelmann (Foto: firo).

Deshalb musste Strunz gefrustet einräumen: "Drei Punkte aus drei Spielen, da kann man sicherlich von einem absoluten Fehlstart sprechen. Wir haben sehr viel Arbeit vor uns." Gleichzeitig verteilte der Ex-Nationalspieler der Erwartungshaltung aber auch einen Dämpfer. Tenor: Es gibt keine Kleinen in der Regionalliga. "Fußball ist ein Abnutzungskampf, da geht es nicht übers Spiel. Wer glaubt, dass man durch Schönspielerei ein Tor nach dem anderen erzielt, liegt falsch. Ich bin mir schon seit langem bewusst, dass diese Liga viel stärker ist, als sie von außen gesehen wird. Dennoch ist die Enttäuschung bei mir und bei der Mannschaft riesengroß und wir wissen, dass wir jetzt alle auf die Mütze bekommen, aber dem müssen wir uns stellen."

Sein Gegenüber konnte nach dem turbulenten Auftakt nur selbstzufrieden schmunzeln: "Wir wussten, dass hier schon ein wenig Unruhe herrscht, so ist das nun mal mit den Traditionsvereinen. Aber wir haben kaum eine Torchance zugelassen und nicht ganz unverdient gewonnen." Da die Stürmer die wenigen Chancen nicht nutzten, geht RWE nun einer stürmischen Woche entgegen.

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