Es ist viel passiert in diesem Sommer. Holger Lemke hat in wenigen Wochen die Höhen und Tiefen des Fußballerdaseins ausgelotet. Nach der enttäuschenden Saison beim SV Elversberg stand der 21-Jährige zwischenzeitlich sogar ohne Vertrag da. „Ich hatte im April ein Angebot, aber wir konnten uns dann nicht einigen, also war ich schließlich zwei Wochen vereinslos.“
Schließlich sollte ihm die Situation aber sogar zum Vorteil gereichen, denn plötzlich lud RWE-Teamchef Thomas Strunz zum Probetraining „Ich hatte zwar auch andere Angebote, aber man findet in der Regionalliga nunmal keine bessere Adresse als Rot-Weiss Essen“, bekennt Lemke. Eine Chance, die er sich nicht nehmen ließ: Zwei Treffer im Test gegen Werder Bremen reichten Strunz jedenfalls, um ihn länger zu beobachten und letztlich zu verpflichten. Dabei ist der wuselige Flügelstürmer eigentlich eher Vorbereiter als Vollstrecker. „Ich habe zwar früher Stürmer gespielt, aber mit 1,72 Meter ist es im Zentrum natürlich nicht so leicht. Ich kann zwar in der Mitte spielen, fühle mich auf den Außen aber auch wohl.“
Seine Joker-Qualitäten brachte der ehemalige Trierer bei seinen Einsätzen schon zur Geltung. Das mittelfristige Ziel lautet aber Startelf. „Wenn ich das nicht erreichen wollte, wäre das merkwürdig“, findet Lemke. Zumal sich die Gelegenheit auf einen Einsatz von Beginn an vielleicht schon früher als erwartet auftun könnte: Robert Mainka plagt sich mit Adduktorenproblemen herum, eine Planstelle offensiv links tut sich auf. Für den Ex-Elversberger wäre eine Partie gegen Saarbrücken sicherlich doppelt besonders: „Aber das ist egal. Saarbrücken ist angeschlagen und das müssen wir nutzen, um die drei Punkte zu holen.“