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RWE: Stefan Lorenz bricht in Tränen aus
"Fix ist noch überhaupt nichts"

RWE: Stefan Lorenz bricht in Tränen aus
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Weiße Rosen erhielt Stefan Lorenz vor dem Match gegen Oggersheim, das RWE mit 3:0 gewann.

"Die wurden gut ausgewählt, meine Frau mag diese Sorte am liebsten", schmunzelte der 27-Jährige nach dem Spiel. Alles zu seiner Verabschiedung, von einem Akteur, der immer als prädestinierter Hafenstraßenspieler dargestellt wurde. Und jetzt gehen muss - so die Beschlussfassung der Sportlichen Leitung. Die heißt Thomas Strunz. Dessen Zukunft bei RWE sieht (vgl. parallele Berichterstattung) mehr als düster aus, so dass man als Betrachter auf den Gedanken kommen könnte, dass Lorenz, zum Saisonstart Kapitän, seine Koffer vielleicht noch nicht packen sollte.

Der gebürtige Berliner kam im Juli 2005 zusammen mit seinem Bruder Michael ins Revier. Der hat noch einen Vertrag, soll gehen - will sich "aber so bestimmt nicht verabschieden." Übersetzt: Der Mann hat überhaupt keine Lust, den Verein zu verlassen. Das wissen die Verantwortlichen, er wurde auch nicht verabschiedet. RS online unterhielt sich mit Lorenz, der erste Versuch musste abgebrochen werden, der Familienvater brach in Tränen aus. Was für sich selbst und seine Authentizität spricht.

Stefan Lorenz, Standing Ovations bei Ihrer Auswechselung, nicht schlecht, oder?

Schön, dass man so eine Reaktion von den Rängen erhält. Man könnte von einem Fan-Votum pro Stefan Lorenz sprechen. Ich wäre gerne geblieben, hätte mich für einen Neuanfang zur Verfügung gestellt. Aber nun ist es so, der Vertrag wird nicht verlängert. Damit kann und muss ich leben, auch wenn es ärgerlich ist.

Vier Jahre RWE, das prägt doch, oder?

Wenn man bedenkt, was ich alles mitgemacht habe. Aufstieg, zwei Abstiege, ein Verletzungsjahr, so was machen manche nicht in zehn Jahren.

Man hat Sie voller Überzeugung nicht nur einmal als den typischen RWE-Spieler bezeichnet.

Das freut mich. Ich weiß, was die Leute hier erwarten, man muss nicht schön spielen.

Man muss sich nur den Hintern aufreißen. Eigentlich einfach, oder?

Hier muss man ackern, kämpfen, darüber hinaus Fußball spielen. Ich denke, das verkörpere ich. So bin ich aufgewachsen, das hat man mir genau so beigebracht. Ich bin nun einmal kein Spielgestalter. Man benötigt auch Malocher, dazu zähle ich mich.

Thomas Strunz fordert ein klares Bekenntnis zu seiner Person, um zu bleiben. Sollte das durch die Gremien nicht kommen, könnte man einen Gedanken weiterspinnen, oder nicht?

Damit befasse ich mich nicht, die Emotionen sind aktuell zu dominant. Ich werde mich anderweitig umschauen, fix ist aber noch überhaupt nichts.

Wie verbringen Sie die nächste Woche?

Ich habe die fünfte Gelbe Karte kassiert, so dass das Match gegen Oggersheim auch mein letztes Spiel für RWE war. Dienstag haben wir wieder Training. Ich fahre mit meiner Familie und meinem Bruder nach Berlin, mein Vater wird 60. Es geht von einer Emotion in die andere. Nächste Woche wird trainiert, ich bin froh, dass ich gesund bin und meine Knochen halten. Am nächsten Samstag könnten wir vielleicht zum Abschluss noch in Dortmund die negative Auswärtsserie reißen lassen. Für mich wird die Woche sehr ruhig.

Wenn man davon ausgeht, Michael erfüllt seinen noch bis 2010 laufenden Vertrag, wären Sie nach vier Jahren wieder einmal getrennt. Ein komisches Gefühl für Sie?

Klar, der Mensch ist ein Gewohnheitstier, wir wohnen eng beieinander in Bottrop. Ärgerlich, ich hoffe, ich kann im Westen bleiben.

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