BVB II: Der nächste Kandidat für höhere Weihen?

Julian Koch pirscht sich heran

Während die Konkurrenten um den Aufstieg stottern, gelangen dem Team von Trainer Theo Schneider in diesem Kalenderjahr bereits vier Siege in Folge. Rechnet man die letzten Partien im Jahr 2008 dazu, kommen die BVB-Bubis gar auf eine Bilanz von acht „Dreiern“ aus neun Partien.

Logisch, dass angesichts dieser exzellenten Quote die – noch im Winter fast geplatzten – Drittligaträume der Dortmunder mittlerweile wieder Hochkonjunktur haben. Aktuell beträgt der Rückstand auf Tabellenführer 1. FC Kaiserslautern II zwar noch vier Punkte. Die „Roten Teufel“ haben jedoch eine Partie mehr auf dem Konto – und zitterten sich in den letzten Wochen mehr schlecht als recht über die Runden.

Einer, der großen Anteil am Borussen-Aufschwung hat, ist Julian Koch. Der 18-jährige Defensivspezialist überzeugte sowohl auf der Innenverteidiger-Position als auch auf den Flügeln in der Viererkette und hat sich innerhalb weniger Monate zur festen Größe in der Schneider-Truppe entwickelt. „Es war sicher viel Glück dabei, dass ich überhaupt in die Mannschaft gerückt bin“, stapelt der Youngster, der wegen Patrick Njambes Herzerkrankung seine Chance bekam, tief. Über seine eigene Rolle mag der Rechtsfuß nur ungern reden. Er ist niemand, der Ansprüche stellt, sondern sich ganz in den Dienst der Mannschaft stellt.

Und so erträgt Koch es auch mit stoischer Ruhe, wenn er von Schneider mal wieder in der Abwehrkette verschoben wird. „Wir rotieren generell viel, das betrifft ja nicht nur mich“, sieht sich der gebürtige Dortmunder in keiner Sonderrolle: „Mal spiele ich links, mal in der Mitte, mal rechts. Wo ich meine Zukunft sehe, lasse ich mir offen. Mir macht eigentlich jede Position Spaß.“

Von seinen Fähigkeiten ist er eigentlich wie gemacht für die – personell oft dünn besetzten – Außenposition. Koch ist groß, schnell und verfügt über gehörigen Offensivdrang. Aber: „Ich bin nicht so der hervorragende Techniker. Daran muss ich noch arbeiten.“

Bereits vor der Saison zeigte sich Schneider begeistert über die Veranlagungen des noch immer für die A-Jugend spielberechtigten Talents, er müsse nur noch am Spielaufbau und seiner körperlichen Verfassung arbeiten. Das hat der U18-Nationalspieler mittlerweile getan: „Ich denke, ich habe große Fortschritte gemacht. Einige Kilos sind schon drauf.“

Und so sieht sein Coach in ihm den nächsten Kandidat für höhere Weihen: „Ich könnte mir vorstellen, dass Julian auch bald einen Profivertrag bekommt.“ Sein Schützling nimmt solche Worte mit einem Lächeln zur Kenntnis. Er selbst sieht sich jedoch noch nicht am Ziel: „Natürlich hört man so etwas gern. Aber ich mache mir keinen Kopf über solche Dinge. Ich möchte erstmal so viel wie möglich spielen und in der Regionalliga meine Leistung zeigen.“ Das primäre Ziel von Koch ist ohnehin ein anderes: „Ich möchte unbedingt aufsteigen. Das wäre ein richtig geiles Gefühl.“