Tabellenführer Kaiserslautern wurde mit einem 3:0 in die Schranken gewiesen, das folgende 0:0 gegen die Kölner U23 reicht einfach nicht. Die Zeit läuft unaufhaltsam, der Abstand auf die Pfälzer und Ranglisten-Vize Dortmund wuchs erneut an. Am kommenden Freitag, 20. März, wartet Eintracht Trier auf das Team von Coach Michael Kulm, mit dem sich RS online unterhielt. Michael Kulm, wie lautet Ihre Bilanz nach dem Spiel gegen Köln? Wir kamen nicht gut ins Match. Köln hat aggressiv gegen den Mann gearbeitet und die Räume zugestellt. Uns fehlten die Möglichkeiten, die Abwehrreihe dauerhaft zu beschäftigen. Wir waren nicht permanent in der gegnerischen Hälfte, so konnte man nicht den Druck entfachen, der uns in anderen Matches zuhause gegen andere U23-Teams gelang.
Ihre Auswahl kam früh aus der Kabine zurück, sahen Sie ausreichende Reaktionen? Nach der Pause war ich zufrieden: mit dem Auftreten und dem gezeigten Spiel. Wir arbeiteten und kämpften uns in das Match und hatten hochkarätige Möglichkeiten. Dann muss man abgeklärter sein. So war bis zum Ende die Gefahr da, weil wir weit aufrückten. Nach hinten hin verliert man dann die Ordnung und läuft in Konter rein.
Silvio Pagano erhielt seine nächste Chance, ging aber wieder früh duschen, warum? Unser Plan war, die Kölner Außenverteidiger in Eins-zu-Eins-Situationen zu bringen, um in den Rücken zu kommen und für Druck zu sorgen. Wir wollten torgefährliche Momente produzieren. Das hat mir in den ersten 30 Minute insbesondere über rechts nicht gefallen.
Wie machte sich Keeper Robin Himmelmann, der für den verletzten André Maczkowiak im Kasten stand?
Robin muss man loben, er hielt uns die Null. Er hat in in mehreren Situationen hervorragend reagiert.
Was passiert am kommenden Freitag in Trier?
Bei der Eintracht müssen wir auswärts so auftreten wie in der zweiten Halbzeit gegen Köln. Mut und Überzeugung sind gefragt.
2008 traf Sascha Mölders wie ein Uhrwerk, mittlerweile wartet er schon geraume Zeit auf ein Erfolgserlebnis. Wie sieht seine Gemütsverfassung aus? Nicht nur Sascha hätte ein Tor machen können, es standen zehn Feldspieler auf dem Platz. Jetzt darüber zu philosophieren, bringt uns auch nicht weiter. Markus Neumayr beschreibt die aktuelle Situation von RWE als Wundertüte. Ist das treffend? Das Match vor der Pause war nicht gut, nach der Pause stand allerdings eine Mannschaft auf dem Platz, die Willen zeigte und alles tat. Läuferisch und in den Zweikämpfen wurde alles abgerufen. Einfach war das nicht, fußballerische Leckerbissen waren nicht drin, dafür stand der Gegner zu gut.
Aus neun Punkten Abstand auf Tabellenführer Kaiserslautern wurden wieder elf.
Ich habe schon vor dem Match darauf hingewiesen, darum geht es nicht mehr. Der Blick auf die Tabelle lohnt sich aktuell nicht.
Spielen Ausfälle in einer solchen Situation eine Rolle?
Das kann man schlecht sagen, wir müssen uns mit dem Personal beschäftigen, das zur Verfügung steht. Die Truppe war gut vorbereitet. Über jemanden nachzudenken, der nicht auf dem Platz war, bringt uns nicht weiter. Nach dem Match gab es keine Pfiffe, keine Empörung, die Menschen gingen einfach nach Hause. Wie nimmt man die Stimmung auf den Rängen und im Umfeld zur Kenntnis? Es kann unterschiedliche Ursachen haben, vielleicht haben die Fans genau das erlebt, was ich auch in Durchgang zwei gesehen habe: Eine Truppe, die alles versuchte, um dieses Spiel zu gewinnen. Aber natürlich sind die Anhänger enttäuscht, wie wir das auch sind.