Vielleicht liegt das daran, dass es für den 26-Jährigen mehr als Fußball gibt. "In einem Jahr möchte ich mit meinem Sportstudium schon fertig sein", umreißt er ein wissenschaftliches Ziel. Der ehemalige Verler fährt seit Jahren zweigleisig. "Der Zeitaufwand ist natürlich enorm, wenn ich jetzt am Anfang meines Studiums wäre, könnte ich das nicht realisieren." Auf der Zielgeraden schon, Mainka muss nicht ständig an der Uni Paderborn vor Ort sein.
Im April folgen die Abschlussklausuren, danach wird noch die Diplomarbeit geschrieben. "Über das Thema habe ich mir noch keine Gedanken gemacht." Wenn ihm nichts einfällt, könnte er über Rot-Weiss Essen schreiben, der Verein vereinigt viele wissenschaftliche Studieninhalte: Sport, Wirtschaft, Psychologie und Soziologie. "Vor allen Dingen der letzte Aspekt wäre umfangreich", grinst Mainka.
Der fühlt sich in Essen durchaus wohl. Die Adelung erfolgte durch Thomas Strunz, Geschäftsführer Sport, der ihn kürzlich als einen zur Hafenstraße passenden Akteur bezeichnete. Mainka: "Wenn er das sagt, muss das wohl stimmen."
Was man unterstreichen kann. "Ich weiß schon, dass manche auf der Tribüne immer die Hände vor das Gesicht schlagen, wenn ich mit vollem Risiko einfach losmarschiere und versuche, drei Leute auszutanzen." Was nicht immer klappt - aber häufig genug, weil sich Mainka von seinen Versuchen nicht abbringen lässt. "Mein Aufwand ist halt hoch, ich werde mich auch nicht ändern, ich denke, das Stichwort arbeiten passt gut in Essen." Kein Widerspruch!
Den "Hype" um die Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Barack Obama verfolgte Mainka eher nüchtern: "Das war für mich eher unspektakulär. Ich weiß nur, der Mann hat ein sehr schweres Erbe angetreten." Damit spielt er nicht auf die Errungenschaften seines Vorgängers an. "Er hat vieles zu reparieren, was George W. Bush hinterlassen hat." Genau wie es im Fußball bei spektakulären Transfers oft großen Jubel vorab für eventuelle Heilsbringer gibt, wird "auch Obama mit unglaublichen Vorschlusslorbeeren überhäuft. Man muss aber zugeben, er wirkt sehr überzeugend."
Was auch RWE tun muss. Während der Offensiv-Allrounder beim Thema Obama "abwarten" will, geht das natürlich bei RW Essen überhaupt nicht. Am 31. Januar gastiert Fortuna Düsseldorf zum Viertelfinale im Diebels-Niederrheinpokal im Georg Melches-Stadion, am 25. Februar folgt die erste Partie der Restrunde bei der Reserve des FC Schalke. "Die Jungs ziehen alle hervorragend mit", bescheinigt der fünffache Saisontorschütze allen Kollegen die richtige Einstellung innerhalb der Vorbereitung.
Die Verpflichtung von Mike Wunderlich nickt der bis zum 30. Juni gebundene Ex-Bielefelder ausdrücklich ab: "Der Junge ist eine absolute Bereicherung, das muss er jetzt nur noch in der Meisterschaft umsetzen." Und vorab im Cup.