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RWE: Kapitän Stefan Lorenz vier Tage im Uni-Klinikum
"Jeden Tag kam das Skalpell"

RWE: Kapitän Stefan Lorenz vier Tage im Uni-Klinikum
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Eigentlich wollte Stefan Lorenz, Kapitän von RWE, das Jahr 2009 mit Energie angehen.

Aber unverhofft kommt oft, der 27-Jährige wurde ausgebremst, landete vier Tage, von Sonntag, 4. Januar, bis Donnerstag, 8. Januar, im Essener Universitätsklinikum. Dort wurde ein Abzess im Mandelbereich festgestellt. "Der wurde gespalten", erzählt Lorenz ungerührt, "ziemlich lecker, damit der Eiter abfließen konnte." Lorenz: "Jeden Tag kam das Skalpell."

Der gebürtige Berliner gibt Entwarnung: "Keine Hektik, alles ist gut verlaufen." Weil die Nummer fünf reagierte. "Alles fing mit einer normalen Mandelentzündung an, ich nahm Antibiotika." Was aber keinen durchschlagenden Erfolg brachte, eine unangenehme linkslastige Schwellung trat auf, der Defensivakteur zog die Notbremse und suchte das Hospital auf, wo man ihn direkt einquartierte. "Alles bei Professor Dr. Lange, das verlief stark", zollt Lorenz ein Lob an die Mediziner.

Klar ist, am Sonntag, 11. Januar, wird der Familienvater zwar ab 11 Uhr beim Trainingsauftakt dabei sein, allerdings in Zivil. "Ich habe Montag einen Termin beim Doc. Ich hoffe, mir wird grünes Licht für Dienstag signalisiert. Dann steige ich ein. Den Laktattest hole ich nach." Der für Montag- Morgen auf der Sportanlage am Stoppenberger Hallo angesetzt ist (9 Uhr). Lorenz nahm das Krankheitsbild nicht auf die leichte Schulter. "Es gab in der Vergangenheit Fußballer, die umfielen. Aber klar ist doch, das passiert nicht einfach so. Das sind dann Herzmuskelentzündungen, die vielleicht nicht entdeckt wurden."

Weil man zum Beispiel eine Mandel-Geschichte oder jeden anderen möglichen Entzündungsherd im Körper auf die leichte Schulter nahm, der sich dann auswachsen durfte. "Das kam und kommt für mich nicht in Frage. Auch wenn ich bestimmt nicht wegen jedem Pups zum Arzt renne." Deshalb beäugte er nach dem Einsatz von Antibiotika den Verlauf kritisch, die Beschwerden tauchten wieder auf. "Die Lampe ging wieder an." Und Bruder Michael schaffte ihn ins Hospital.

Dass er eine Pause im durch Coach Michael Kulm auferlegten Winterprogramm einlegen musste, bringt den ehemaligen Wolfsburger nicht aus der Fassung. "Bis dahin lief es ganz gut, das hole ich bestimmt wieder auf." Weil der Ehrgeiz da ist, den GAU der Durchreiche in die Regionalliga wieder umzukehren, angestachelt auch durch Umfeldreaktionen, die insbesondere die Lorenz-Brüder im Visier haben.

2009 soll anders verlaufen. "2008 war für mich bestimmt nicht einfach", bleibt Lorenz ehrlich, "beim Abgang in die Regionalliga konnte ich nicht wirklich viel eingreifen." Vier Einsätze gab es in der letzten drittklassigen Spielzeit, der Akteur war durch einen Kreuzbandriss außer Gefecht gesetzt. "Deshalb bin ich unheimlich froh, dass ich die Hinrunde komplett absolvieren konnte. Ich gebe zu, das war zum Schluss am Limit." Weil der Körper irgendwann seine "Körner" aufgebraucht hat. Lorenz: "Dann bleibt man nicht fehlerlos. Ärgerlich, dass man dann auch Punkte lässt."

So zum Beispiel in Leverkusen, als man nach der Pause mit 0:3 unterging. "Das war ein Knacks, das erzeugte eine Talfahrt." Bis zum Ende 2008, als ein 1:1 zuhause gegen Lotte nicht erbaulicher war. Lorenz weiter authentisch: "Die Pause kam zum richtigen Zeitpunkt, wir müssen die Köpfe frei kriegen, es geht darum, ab Sonntag wieder Gas zu geben." Das Ziel ist die Umkehrung des GAUs, genau wie vor genau zehn Jahren, als man einen Spieltag vor dem Ende der Saison jubeln konnte. "Die Augen sind auf uns gerichtet", grübelt Lorenz, "absolute Konzentration ist gefragt."

Angefangen mit dem Meisterschaftsspiel bei Schalkes U23 (Samstag, 21. Februar, 14 h), wobei vorab noch der Diebels-Niederrheinpokal (Samstag, 31. Januar, 14 h) zuhause gegen Fortuna Düsseldorf ansteht.

"Der Club will personell ja noch was tun", überlegt Lorenz, der am Samstag eine familiäre Rodeleinheit im Revierpark Gelsenkirchen einlegte. Mike Wunderlich ist schon da. "Wir müssen ihn ins Boot holen, damit er uns mit seiner Qualität sofort hilft."

Vaterfreuden gab es unterdessen bei Dennis Bührer. "Genau, am 1. Januar um 3.45 Uhr", legt sich der gebürtige Emmendinger nachdrücklich fest. Dann war Töchterchen Leni (2840 Gramm, 48 Zentimeter) da.

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