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Früherer Regionalliga-Trainer rettet Gegenspieler das Leben

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Marsberg-Spieler Daniel Berlinski.
Marsberg-Spieler Daniel Berlinski. Foto: WP

Dramatischer Vorfall in der Kreisliga A im Hochsauerlandkreis. Ein Spieler verliert das Bewusstsein, ein früherer Regionalliga-Trainer reagiert geistesgegenwärtig.

In der Regionalliga West trainierte Daniel Berlinski bis vor etwas mehr als einem Jahr Rot Weiss Ahlen. Zuvor stand der 38-Jährige auch beim SV Lippstadt und in der Nordost-Staffel beim Chemnitzer FC an der Seitenlinie.

Seit seinem Ahlen-Aus ist der Coach ohne Job im Profifußball - und schnürt für den VfB Marsberg in der Kreisliga A im Hochsauerlandkreis selbst wieder die Schuhe.

Am Sonntag rückte Berlinski beim Auswärtsspiel beim FC Fleckenberg/Grafschaft in den Mittelpunkt. Aber nicht als Fußballer, sondern als Ersthelfer. Durch seine geistesgegenwärtige Reaktion rettete er einem Gegenspieler womöglich das Leben.

Was passiert war: In einem Zweikampf stießen der Marsberger Veit Giersch und Fleckenberger Dunia Kineke mit den Köpfen zusammen. Kineke verlor das Bewusstsein und darüber hinaus setzte seine Atmung aus. Berlinski hatte die Szene auf dem Feld aus nächster Nähe beobachtet. Und dann reaktionsschnell Schlimmeres verhindert.

Er hat mich sicher einige Minuten lang gebissen, meine Finger haben geblutet

Daniel Berlinski

"Ich bin schnell zu ihm gelaufen und habe versucht, seinen Mund zu öffnen. Dunia hat mit einem Reflex seinen Kiefer zusammengedrückt und unbewusst immer dagegen gearbeitet. Ich habe dann irgendwie drei Finger in den Mund bekommen und mit einem seine Zunge festgehalten. Ich wollte einfach nur, dass seine Atemwege frei sind", berichtet Berlinski in einem Interview mit der Westfalenpost.

Berlinski weiter: "Er hat mich sicher einige Minuten lang gebissen, meine Finger haben geblutet. Ich hatte Angst, dass wenn ich eine Hand aus dem Mund herausziehe, er mir die Finger abbeißt. Dunia ist dann langsam wieder zu sich gekommen, und parallel war der Rettungsdienst verständigt worden."

Kineke wurde ins Krankenhaus gebracht, blieb zur Kontrolle über Nacht. Die Partie wurde beim Stand von 4:0 zugunsten von Marsberg abgebrochen, da die Spieler nach dem dramatischen Vorfall die Begegnung nicht fortsetzen wollten.

Zu einem Wiederholungsspiel wird es aber nicht kommen. "Marsberg hat sich die Punkte redlich verdient. Das Ergebnis ist für uns momentan auch zweitrangig. Das haben wir dem Schiedsrichter auch so mitgeteilt", erklärt Trainer Lars Urban in der Westfalenpost.

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