Als Duisburgs Kapitän Alexander Hahn vor 5.000 mitgereisten Fans in Wuppertal „intuitiv“ zum flachen Kopfball ansetzte und seinen zweiten Treffer innerhalb einer Woche erzielte, brachen hinter dem Tor vor dem Gästeblock alle Dämme. Der MSV Duisburg feierte am Ende einen 2:1-Arbeitssieg.
Anders als im Heimspiel gegen die U23 von Borussia Mönchengladbach am Sonntag zuvor war zwar weniger Glanz im Spiel der Mannschaft von Dietmar Hirsch. Die Willensleistung im kampfbetonten Westschlager auf einem tiefen Platz im Stadion am Zoo sprach dagegen einmal mehr für das große Selbstvertrauen des Tabellenführers in der Regionalliga West.
Das spürt momentan auch Florian Egerer. Der Neuzugang aus Lübeck stieg im Mai ebenfalls aus der 3. Liga ab und ist seit Spieltag eins unter Hirsch auf der Doppelsechs gesetzt. Oft im positiven Sinne unauffällig wirkend, hat sich der Defensiv-Abräumer mit konstanten Leistungen immer besser in seine Position hineingefunden.
Das Zusammenspiel mit den weiteren Zentralspielern Jesse Tugbenyo und Steffen Meuer harmoniert immer besser. „Natürlich braucht es immer eine Findungsphase, bis alle Abläufe stimmen. Das klappt jetzt ganz gut. Ich habe meine Rolle als Staubsauger vor der Abwehr gefunden“, sagt Egerer.
Eine Reihe weiter hinten bilden Hahn und sein Nebenmann Tobias Fleckstein ein inzwischen eingespieltes Duo in der Innenverteidigung. Im Niederrheinpokal-Viertelfinale in Ratingen am kommenden Sonntag wird der Kapitän jedoch einen neuen Nebenmann benötigen. Fleckstein wird sich einer Hand-Operation unterziehen und erst in Uerdingen eine Woche später wieder zur Verfügung stehen.
Beim Auswärtsspiel in Bocholt zog sich der 25-Jährige Ende Oktober einen Bruch des linken Mittelhandknochens zu. Unter starken Schmerzen spielte der Abwehrmann sogar noch 40 Minuten weiter und trug gegen Gladbach und in Wuppertal einen Verband. Neben Fleckstein wird im Pokal auch Malek Fakhro fehlen. Der Stürmer befindet sich auf Länderspielreise im Libanon.
Hirsch freut sich schon auf das Duell beim Städtenachbarn. „Sie spielen sonst immer vor wenigen hundert Zuschauern, jetzt werden es ein paar Tausend.“ Seinem Team hat der Trainer nach dem Sieg in Wuppertal erst mal zwei freie Tage geschenkt.