Wer den Dortmunder Amateurfußball verfolgt, kommt an diesem Mann nicht vorbei: Muhammed Acil gilt in der Bundesligastadt als Torwart-Urgestein. Für den VfL Schwerte, FC Brünninghausen, Holzwickeder SC und Türkspor Dortmund absolvierte er weit über 250 Spiele.
Bei den Nordstädtern startete er zur Rückrunde der Saison 2019/20 - damals noch in der Bezirksliga Westfalen. Seitdem begleitet der Schlussmann den steilen Türkspor-Aufstieg aus nächster Nähe und kletterte in jeder Spielzeit eine Liga höher. Jetzt, mit 31 Jahren, hat er sich den Wunsch erfüllt, endlich in der Regionalliga West aufzulaufen.
„Ich wollte aufgrund meiner beruflichen Situation eigentlich ein bisschen kürzer treten. Als sich dann aber die Möglichkeit ergeben hat, Regionalliga spielen zu können, habe ich mir das natürlich nicht entgehen lassen. Der Verein hat sich gefreut, dass ich meine Zusage gegeben habe. Es ist ziemlich zeitaufwendig, aber damit ist ein Traum für mich wahr geworden“, erzählte Acil.
Für den Liganeuling gehe es "nicht um mehr als den Klassenerhalt". Sich in der vierthöchsten deutschen Spielklasse halten zu können, wäre das nächste Kapitel im Türkspor-Geschichtsbuch. Mit einem 1:1 gegen den Wuppertaler SV, dem 0:5 beim MSV Duisburg und einem 0:1 gegen Mit-Aufsteiger Sportfreunde Lotte verlief der Saisonstart allerdings nicht ganz wie gewünscht.
Zumal mehr drin gewesen wäre: „Wir schlagen uns bislang gut. Am Ende des Tages ist Fußball aber ein Ergebnissport. Wir können uns nichts davon kaufen, dass wir die Kugel ordentlich laufen lassen, aber keine Punkte holen. Ich glaube tatsächlich, dass gegen Wuppertal ein Dreier möglich gewesen wäre. Mit einem eigentlich verdienten Unentschieden gegen Lotte würden wir dann mit vier Punkten hier stehen und über einen geilen Auftakt sprechen.“
Trotzdem bleibt Acil zuversichtlich. Die Art Fußball zu spielen werde in der Regionalliga noch den ein oder anderen Gegner vor Probleme stellen. Aktuell sei nur das Glück noch nicht auf Dortmunder Seite. „Ich glaube, wir fahren gut damit, wenn wir erstmal jede Woche versuchen unsere Leistung weiterhin abzuliefern. Dann kommen die Punkte irgendwann schon von ganz alleine“, blickte der Keeper voraus.
Karrierehighlight MSV-Spiel vor 18.000 Zuschauern
Über ein Jahrzehnt steht der Deutsch-Türke nun zwischen den Pfosten, hat viel erlebt und ist durch alle Amateurligen gewandert. Sein absolutes Karrierehighlight erlebte er allerdings vor wenigen Tagen am zweiten Spieltag im Stadion des MSV Duisburg. 18.000 Zuschauer um ihn herum, der eigene Name auf den Anzeigetafeln. „Ich wünschte, es wäre jede Woche so voll. Das war einfach unbeschreiblich schön“, schwärmte Acil mit einem stolzen Lächeln auf den Lippen.
Obwohl in dieser Saison noch so einige Höhepunkte auf den Keeper zukommen könnten, legte er sich fest: „Was den Rahmen angeht, war es das bislang größte Spiel meiner Karriere. Obwohl ich mich auch auf die anderen Teams freue, wird es ein Größeres für mich wohl nicht mehr geben.“