Wie es beim SC Wiedenbrück ab dem 1. Juli 2024 weitergehen wird, weiß noch niemand. Fakt ist aber, dass der langjährige Regionalligist nach dem angekündigten Aus des Hauptsponsors - RevierSport berichtete - einen Viertliga-Rückzug in Erwägung zieht.
Für die sportliche Führung und die Mannschaft gibt diese Nachricht natürlich einige Gründe zum Grübeln. So ist es auch im Fall von Trainer Daniel Brinkmann, der seit Januar 2020 in Wiedenbrück ist und noch einen Kontrakt bis zum 30. Juni 2025 besitzt. RevierSport fragte beim 37-jährigen Ex-Profi nach.
Daniel Brinkmann, wie haben Sie die Nachricht vom Rückzug des Hauptsponsors aufgenommen?
Natürlich war ich etwas schockiert, habe aber ehrlich gesagt auch damit gerechnet, dass es passieren kann. In erster Linie bin ich Burckhard Kramer sehr dankbar für die Chance, die er mir vor einigen Jahren gab.
Hand aufs Herz: Hatten Sie den Reflex, dass es das jetzt mit dem SC Wiedenbrück in der Regionalliga war?
Nein! Das passt nicht zu mir und auch nicht zum SC Wiedenbrück! Ich weiß, dass es schwer wird, aber ich werde voran gehen und die Situation annehmen. In Problemsituationen kann man Charakter zeigen und am Ende stärker sein als zuvor.
Wie hat die Mannschaft darauf reagiert?
Ich habe meiner Mannschaft die Situation erklärt und hatte nicht das Gefühl, dass sie komplett am Boden war. Wahrscheinlich nimmt sowas auch jeder anders auf.
Es dürfte nun schwierig werden, sich im Winter noch einmal personell zu verstärken, oder?
Das war es auch schon vorher.
Er wird mir nicht nur als Geldgeber, sondern auch als Mensch im Verein fehlen. Sportlich habe ich den Anspruch an mich, die Situation anzunehmen und Vorbild zu sein. Ich fühle mich beim SC Wiedenbrück weiterhin sehr wohl.
Daniel Brinkmann.
Ihr Vertrag läuft bis zum Sommer 2025. Was bedeutet der Rückzug von Sponsor Burckhard Kramer für Sie persönlich?
Er wird mir nicht nur als Geldgeber, sondern auch als Mensch im Verein fehlen. Sportlich habe ich den Anspruch an mich, die Situation anzunehmen und Vorbild zu sein. Ich fühle mich beim SC Wiedenbrück weiterhin sehr wohl.
Haben Sie Sorge, dass der Rückzug für die Mannschaft zu einem Alibi werden könnte und diese sich nicht mehr zerreißt?
Falsche Alibis lasse ich nicht zu. Außerdem ist es im Sport auch immer so, dass man für seine persönliche Zukunft arbeitet und spielt.
Glauben Sie, dass wir den SC Wiedenbrück in der Saison 2024/2025 noch in der Regionalliga West sehen werden?
Ja, da glaube ich fest dran!
Wir gehen davon aus, dass Sie den Klassenerhalt schaffen - aber die Verantwortlichen sich in die Oberliga zurückziehen. Würden Sie dann als Trainer zur Verfügung stehen?
Ich habe einen Vertrag bis 2025, den möchte ich erfüllen und weder Spieler, noch den Verein im Stich lassen. Ich bin aber auch nicht blauäugig und kenne das Geschäft im Fußball. Man kann nicht alles planen, was in der Zukunft passiert.