Was für ein spektakuläres Spiel zwischen dem Wuppertaler SV und Alemannia Aachen. Am vergangenen Spieltag lieferten sich die beiden Traditionsklubs einen irren Schlagabtausch – mit dem besseren Ende für die Gäste. Nach hochintensiven 95 Minuten setzten sich die Kaiserstädter mit 4:3 (3:2) durch und kletterten auf den zweiten Tabellenplatz.
Dieser Erfolg hatte vor allem einen Namen: Anton Heinz! Der 25-Jährige erzielte unglaubliche drei Freistoßtreffer in einem Spiel, darunter zwei absolute Traumtore. Vor allem das 1:0 aus rund 30 Metern war ein heißer Anwärter für das "Tor des Monats".
Da war es keine Überraschung, dass Aachens Trainer Heiner Backhaus nach dem Spiel völlig fassungslos war – im positiven Sinne: "Dass jemand drei Freistöße direkt reinhaut, habe ich noch nie erlebt. Und ich habe wirklich schon viel erlebt. Ich bin sprachlos. Das gab es noch nie. Das spricht aber nicht nur für seine Qualität, sondern für harte Arbeit."
Dieser Dreierpack per direktem Freistoß war im deutschen Profifußball tatsächlich ein Novum. Der Brasilianer Ronny erzielte im Trikot von Hertha BSC einst zwei Freistoßtreffer in einer Partie. Das war 2014 in Freiburg.
International gelang das Kunststück, drei Freistöße in einer Partie direkt zu verwandeln, dem Serben Sinisa Mihajlovic im Jahr 1998. Damals traf er dreimal beim 5:2-Erfolg von Lazio Rom über Sampdoria Genua. Dieser Rekord ist in der Serie A bis heute unerreicht, in Deutschland darf sich nun Heinz in diesen elitären Kreis einreihen.
2022/23: 5 Freistoßtore (gegen Gladbach II Hinspiel, gegen Düren Hinspiel, gegen Gladbach II Rückspiel, gegen Schalke II, gegen Düren Rückspiel)
2023/24: Bislang 5 Freistoßtore nach 18 Spielen (gegen Rödinghausen, gegen Paderborn II, drei Treffer gegen Wuppertal).
Dass Anton Heinz ein absoluter Freistoßspezialist ist, wissen die Regionalliga-West-Fans bereits aus seinen Zeiten bei Rot-Weiß Oberhausen. Für RWO erzielte der Linksaußen unglaubliche neun Freistoßtore in nur zwei Spielzeiten. Vier Treffer in der ersten Saison und fünf in der zweiten Spielzeit.
Bei Alemannia Aachen ist er nun auf dem besten Weg, seine persönliche Bestmarke zu knacken. Denn: Durch seinen Dreierpack in Wuppertal steht Heinz auch in dieser Saison bereits bei fünf direkt verwandelten Freistößen nach gerade einmal 18 Spielen.
Auch gegen Rödinghausen und Paderborn II war der Freistoßkünstler auf diesem Weg erfolgreich. Trifft der gebürtige Bielefelder im restlichen Saisonverlauf also noch einmal per Freistoß, dann würde er seinen eigenen Rekord knacken.