Der 1. FC Bocholt ist in dieser Saison einfach nicht zu stoppen. Nach 17 Spieltagen lassen die „Schwatten“ die Aufstiegsfavoriten aus Köln, Aachen oder Oberhausen ziemlich alt aussehen und führen mit herausragenden 39 Punkten die Tabelle der Regionalliga West an. Ob jemand vor dieser Spielzeit das Team von Cheftrainer Dietmar Hirsch auf dem Zettel hatte? Wohl kaum.
Am vergangenen Wochenende konnte sich der FCB gegen die Zweitvertretung von Borussia Mönchengladbach zu einem knappen 1:0-Erfolg mausern. Trotz eines schlechten Auftritts das Spiel auf seine Seite zu ziehen und mit Leidenschaft drei Punkte einzufahren: ein weiteres Indiz für eine Spitzenmannschaft.
Dass der 1. FC Bocholt als Überraschungsteam die Liga derart überrollt, ist auch ein Verdienst von Angreifer Malek Fakhro. Der gebürtige Essener gilt mit neun Saisontreffern als erfolgreichster Torschütze und hat bereits in der vergangenen Saison mit 15 Toren maßgeblich zum Klassenerhalt beigetragen. RevierSport hat nach dem Hinrunden-Abschluss mit dem 25-Jährigen gesprochen.
Malek Fakhro, herzlichen Glückwunsch zum 1:0-Sieg gegen die Borussia Mönchengladbach U23. Wie fällt Ihr Fazit zum Spiel aus?
In der ersten Halbzeit waren wir gar nicht gut im Spiel. Es lief schleppend, wir hatten kaum Zugriff. Umso besser haben wir es dann aber nach der Pause gemacht. Kampf, auf zweite Bälle gegangen, Leidenschaft - das war der Fußball, der uns ausmacht.
Herbstmeister mit einem Sieben-Punkte-Polster, die Konkurrenz ansatzlos im Schatten stehen lassen - wie hätten Sie reagiert, wenn Ihnen das jemand von der Saison gesagt hätte?
Ich hätte es natürlich direkt unterschrieben (lacht). Mal ehrlich: Ich hätte denjenigen definitiv für verrückt erklärt - gerade nach der letzten Saison, als wir gegen den Abstieg gekämpft haben. Was die Mannschaft mit 17 Neuzugängen Woche für Woche abliefert, ist einfach unfassbar. Auch, dass wir solche durchwachsenen Spiele wie gegen Gladbach II gewinnen, zeigt, dass wir ein eingeschworener Haufen sind. Wir haben alle extrem Bock auf Fußball.
Acht Siege, ein Unentschieden - im eigenen Stadion sind Sie bislang ungeschlagen. Warum ist für die Gegner beim 1. FC Bocholt bislang so gut wie nichts zu holen?
Das Ziel am Anfang der Saison war aus dem 'Hünting' eine Festung zu machen. Das ist uns sehr gut gelungen. Hier fährt, glaube ich, aktuell keine Mannschaft gerne hin. Wir schauen aber gar nicht so groß auf den Namen des Gegners. Wenn wir einhundert Prozent geben, dann können wir hier jeden schlagen.
Für Sie persönlich läuft es in Bocholt seit rund eineinhalb Jahren wie am Schnürchen. Welche Faktoren sind für Sie ausschlaggebend, dass es mit den Toren klappt?
Als Fußballer ist es immer wichtig, dass du Selbstvertrauen bekommst. Das spüre ich rund um die Uhr vom Verein und dem gesamten Trainerteam. Für mich ist das die halbe Miete. Dadurch kann ich befreit aufspielen. Ich bin froh, dass ich das Vertrauen mit Toren zurückzahlen kann. So darf es gerne weitergehen.
5:2-Sieg im Hinspiel - mit dem FC Schalke 04 II folgt ein nun eine Mannschaft, die Bocholt gut zu liegen scheint. Was erwarten Sie für einen Gegner?
Die U23-Mannschaften sind spielerisch alle sehr schnell, wendig und qualitativ gut besetzt. Da müssen wir wieder an unsere Leistungsgrenze kommen. Wenn wir über den Kampf unser Spiel auf das Feld bringen, dann mache ich mir keine Sorgen, dass wir auch gegen Schalke eine gute Chance haben.