Am Dienstagmorgen wählte RevierSport die Nummer von Viktor Maier. Dem Top-Torjäger der Regionalliga West und des SV Lippstadt. Er hat in 15 Einsätzen elf Buden geschossen.
"Ich liege gerade im Krankenhaus und werde Mittwochmorgen operiert. Aber ein paar Minuten habe ich doch für den RevierSport", meldete sich der 33-Jährige am Handy.
Was war passiert? Bei der Nullnummer des SV Lippstadt am vergangenen Wochenende beim 1. FC Köln II kam es in der 80. Minute zu einem Zusammenprall zwischen Köln-II-Keeper Gavin Didzilatis und Maier. Die Konsequenzen: Der Torwart sah die Rote Karte, Maier musste verletzt ausgewechselt werden. "Ich habe einen Jochbeinbruch erlitten und muss unters Messer. Für mich ist das Jahr gelaufen. Da kann man nichts machen. Das gehört leider zum Fußball dazu. Ich hoffe, dass ich nach ein paar Wochen Ruhe wieder im Januar zum Trainingsstart dabei bin", berichtet Maier.
Das werden auch die Lippstädter um Trainer Felix Bechtold hoffen. Denn Maier ist eine Art Lebensversicherung für den SVL. Und das nicht nur in dieser Saison. In 142 Begegnungen für Lippstadt kommt der gebürtige Kasache auf 83 Tore und 20 Vorlagen. Allein in dieser Serie waren es elf Treffer und drei Assists.
SV Lippstadt: 142 Spiele, 83 Tore, 20 Vorlagen
SC Verl: 82 Spiele, 23 Tore, 14 Vorlagen
Alemannia Aachen: 39 Spiele, 9 Tore, 5 Vorlagen
Wuppertaler SV: 14 Spiele, kein Tor, keine Vorlage
SC Paderborn II: 10 Spiele, 8 Tore, keine Vorlage
Alemannia Aachen II: 4 Spiele, 1 Tor, keine Vorlage
Doch Teamplayer Maier gibt das Lob gerne an die Mannschaft weiter. Der Stürmer betont: "Wir können uns natürlich über die bisherige Saison nicht beschweren. Wir spielen eine sehr solide Runde. Wir haben in den meisten Partien einen guten Ball gespielt. Aber wir sind noch in der Entwicklung, haben ja auch nach den U-Teams die jüngste Mannschaft. Gegen die Großen der Liga tun wir uns noch schwer. Das wäre dann der nächste Schritt."
Doch für Maier, der sich eine Trefferzahl von 15 bis 20 Buden vorgenommen hat, genießt nur ein Ziel Priorität: "Der Klassenerhalt!", sagt er.
Bis Sommer 2024 läuft der Vertrag des Goalgetters in Lippstadt. Was danach folgen wird, weiß der zukünftige Bachelor im Sportbusiness-Management noch nicht. Maier: "Dann bin ich 35 Jahr, dann wird man sehen, inwieweit mein Körper noch mitmacht. Ich kann mir alles vorstellen: Karriereende oder auch noch ein, zwei Jahre Fortsetzung in Laufbahn."
Dann in Lippstadt? "Das wäre schön und irgendwo auch romantisch, wenn man die Karriere dort beenden kann, wo alles begann", antwortet Maier.