Nach zuletzt vier Siegen in Serie und einem Unentschieden gegen Rot Weiss Ahlen setzte es am Sonntag bei der 1:2-Niederlage gegen die SG Wattenscheid mal wieder eine Pleite für die U23 des FC Schalke 04. Trainer Jakob Fimpel war entsprechend angefressen.
Nicht so sehr wegen des Ergebnisses. Das kann gegen eine leidenschaftlich kämpfende Heimmannschaft in einem Derby mit so einer jungen Mannschaft immer mal passieren. Aber die Königsblauen spielten im Wattenscheider Lohrheidestadion vor 997 Zuschauern zu pomadig. Der Abstiegskandidat, der zuvor neun Spiele nicht gewinnen konnte, kaufte den Knappen den Schneid ab.
Und das war von Seiten der SGW mit Ansage, wie Kim Sané verriet. „Glückwunsch an Wattenscheid zum verdienten Sieg“, erklärte Fimpel anschließend. „Verdient deshalb, weil auf der anderen Seite eine Mannschaft war mit einer top Energie, die die Kulisse mitgenommen hat und ein Spiel hat entstehen lassen, das gar nicht unser Spiel ist.“
Wattenscheid rieb Schalkes spielerische Vorteile in einer Vielzahl von Zweikämpfen auf. Mit dem vielen Ballbesitz konnten der S04 nicht viel anfangen. „Die Schlüsselmomente waren gegen uns. Nach dem 0:2 wird es schwer, für eine so junge Truppe den Kopf nicht zu verlieren. Das haben wir ein bisschen gemacht“, analysierte Fimpel.
Aber das sei nicht der einzige Fehler im Spiel gewesen. „Der zweite Punkt, warum wir das Spiel nicht noch drehen konnten, war, dass alle Situationen, die wir Richtung Tor hatten, katastrophal zu Ende gespielt wurden. Ohne die Torgefahr, die wir sonst ausstrahlen“, ärgerte sich Fimpel. „Dementsprechend fehlte mir der absolute, letzte Wille, das Tor noch zu machen.“
Auch eine Auswechslung des Jungprofis Kerim Calhanoglu, der eine ziemlich uninspirierte Vorstellung abgeliefert hatte, brachte nach der Halbzeit nicht die erhoffte Wende. Calhanoglu humpelte anschließend zur Trainerbank. Eine Verletzung sei aber nicht der Grund für die Auswechslung gewesen, sagte Fimpel. „Kerim hatte keine Verletzung. Seine Auswechslung hatte taktische Gründe. Wir hatten uns dadurch ein bisschen mehr Power in der Offensive erhofft. Die war in der zweiten Halbzeit auch da. Aber insgesamt waren die Abschlüsse zu schwach.“
Aber nicht nur die Offensive, auch Profi-Torwart Justin Heekeren erwischte einen rabenschwarzen Tag. Beim ersten Gegentreffer sah er nicht gut aus - und den Elfmeter vor dem 0:2 verursachte er selbst. Schalke II ist durch die Niederlage auf den sechsten Tabellenplatz abgerutscht.