Nach dem 7. Spieltag in der Regionalliga West hängt die SG Wattenscheid 09 weiter im Tabellenkeller. In einem umkämpften Heimspiel gegen Alemannia Aachen reichte der späte Ausgleich durch Kim Sane nicht zum Punktgewinn. Die Gäste antworteten prompt und nahmen nach 90 Minuten einen 2:1-Zittersieg mit ins Rheinland. SGW-Coach Christian Britscho hatte Lob, aber auch Kritik für sein Team übrig.
„Ich bin mit vielen Aktionen, vor allem in der zweiten Halbzeit, sehr einverstanden“, resümierte der 52-Jährige. Der Trainer sah, in Anbetracht der Entstehung der Gegentore, einen „verdienten Aachener Sieg“ und ärgerte sich in den angesprochenen Situationen über ein zu leichtsinniges Zweikampfverhalten: „Vor dem 1:0 hatten wir am gegnerischen Sechzehner eine gute Abschlusschance, die wir nicht nutzten. Danach waren wir drei, vier Mal ein Stück zu weit weg von unserem Gegenspieler. Auch die Entstehung der Ecke vor dem 2:1 war zu einfach.“
Auf der Gegenseite beklagte Aachen-Trainer Fuat Kilic die vergebenen Möglichkeiten vor dem Tor: „Das Leid, was wir schon seit einigen Spielen haben, ist, dass wir unsere Torchancen nicht verwerten. Wir hatten wieder einhundertprozentige Möglichkeiten.“ Seine Elf habe es zwischenzeitlich „verpasst, dem Gegner den Glauben an ein Unentschieden zu nehmen“ und das Tempo aufrechtzuerhalten. „Umso schöner“, betonte der 49-Jährige, „dass wir kurz vor Schluss nochmal nachgelegt und das Spiel am Ende gewonnen haben.“
Kilic: „Haben verpasst, dem Gegner den Glauben an ein Unentschieden zu nehmen“
Britscho wollte die Aussage seines Trainerkollegen, dass die SGW nach einem möglichen 0:2-Rückstand aus dem Spiel gewesen wäre, nicht ganz stehen lassen und unterstrich seine Zuversicht: „Was ich nicht glaube ist, dass wir den Glauben verloren hätten. Dafür kenne ich unsere Jungs zu gut. Wir hätten gleich in der 47. Spielminute durch Tim Brdaric, der den Ball auch nochmal querlegen könnte, ausgleichen können.“
„Erkennen und umsetzen“ - Britscho appelliert an sein Team
Nach aufopferungsvollen Kämpfen in den vergangenen Wochen konnte die SGW sich gegen Aachen erneut nicht ausreichend belohnen. Britscho möchte daran arbeiten, dass die Fehler, die zu den Gegentreffern führten, bei den nächsten Aufgaben abgestellt werden. Seine Mannschaft müsse „dahin kommen, dass die Aggressivität und Nähe zum Gegner über 90 Minuten aufrechthalten werden kann." Ansonsten werde es in der Regionalliga schwierig. Trotzdem hält der Coach den Kopf oben und appelliert: „Wenn wir das an den Tag legen, ist ganz viel möglich. Dafür muss aber jetzt der Moment kommen, wo wir es erkennen und umsetzen."