Am 22. April hätte wohl niemand geahnt, dass Rot-Weiss Essen nach dem Auswärtsspiel bei den Sportfreunden Lotte nur 15 Tage später erneut an der Jahnstraße zu Gast sein würde. Doch es kam anders. Am vergangenen Donnerstag wurde die Partie der Essener beim SV Rödinghausen (07. Mai, 14 Uhr) offiziell aus Sicherheitsbedenken in das Stadion am Lotter Kreuz verlegt, welches mehr als dreimal so viel Fassungsvermögen wie das Häcker Wiehenstadion von Rödinghausen hat. Deswegen wird sich RWE am Samstag erneut auf den Weg nach Lotte machen. Vor knapp zwei Wochen besiegte die Mannschaft von Trainer Christian Neidhart dort den hoffnungslos unterlegenen Absteiger mit 3:0.
Gegen den Tabellensechsten Rödinghausen wird die Aufgabe deutlich schwieriger. Die erfahrene Truppe aus Ostwestfalen ist sehr robust und gehört seit Jahren in der Weststaffel zu den besten Teams. Dort muss RWE präsent und hellwach sein, um eine Reaktion auf das enttäuschende Ausscheiden aus dem Niederrheinpokal beim Wuppertaler SV (1:3) zu zeigen.
Im Vorfeld stellt sich die Frage: Ist das "Auswärtsspiel" in Lotte gegen den SVR ein Vor- oder ein Nachteil für die Essener? Da gibt es mehrere Sichtweisen. Den Rot-Weissen kommt es sicherlich entgegen, dass die Rödinghauser nicht zu Hause spielen dürfen, wo sie unter anderem den Spitzenreiter Preußen Münster mit 1:0 besiegten und dem WSV ein 1:1-Remis abknüpfen konnten.
Ich weiß nicht, ob das ein Vorteil oder Nachteil ist. In Lotte ist der Platz nicht der beste, aber beim letzten Spiel haben wir dort die Bedingungen angenommen und auch mit langen Bällen agiert.
Thomas Eisfeld.
Doch andererseits sind die Platzverhältnisse im Häcker Wiehenstadion deutlich besser als in Lotte und würden der Neidhart-Elf wohl mehr in die Karten spielen. Essens Thomas Eisfeld fällt es schwer, im Vorfeld eine Prognose abzugeben: "Ich weiß nicht, ob das ein Vorteil oder Nachteil ist. In Lotte ist der Platz nicht der beste, aber beim letzten Spiel haben wir dort die Bedingungen angenommen und auch mit langen Bällen agiert. Das wird jetzt wichtig sein, dass wir nicht zu viel spielerisch lösen wollen."
Egal, wo die Partie jedoch stattfindet: Für RWE zählt im Fernduell mit Münster nur ein Dreier. Dafür muss die Mannschaft die Grundtugenden abrufen. Eine ähnlich lethargische Leistung wie in Wuppertal wird nicht ausreichend sein.