0:1 und 1:2: So gingen in dieser Regionalliga-West-Saison die Vergleiche zwischen dem Wuppertaler SV und Rot-Weiss Essen aus.
Am Dienstag (19.30 Uhr, RevierSport-Liveticker) treffen sich die beiden Traditionsklubs im Niederrheinpokal-Halbfinale wieder - das dritte Mal in dieser Serie. Der Cup-Verteidiger WSV erwartet eine große Kulisse und will RWE endlich niederringen, wie WSV-Sportchef Stephan Küsters im RevierSport-Interview betont.
Stephan Küsters, wie sehr fiebern Sie dem Duell mit RWE am Dienstag entgegen?
Die Vorfreude auf dieses Spiel ist bei allen Beteiligten sehr groß. Wir haben einiges gutzumachen, was RWE angeht. Wir haben in der Liga zweimal verloren und nur in einer von vier Halbzeiten unser wahres Gesicht gezeigt. Es ist Zeit, dass wir RWE über 90 Minuten Paroli bieten. Die Jungs sind sehr heiß. Die letzten Wochen haben gezeigt, dass wir gut drauf sind. Ich freue mich auf ein volles Stadion, einen Hexenkessel.
Ihr Sportvorstand Peter Neururer sprach zuletzt von 10.000 Zuschauern. Hat er da ein wenig übertrieben?
Nein! Ich teile die Meinung von Peter. Wenn unter 10.000 kommen, bin ich auch enttäuscht. Man! Die Fans dürfen wieder die Stadien vollmachen. Es spielt der Zweite gegen den Dritten aus der Liga um den Finaleinzug im Pokal. Es ist ein Westschlager, das Spiel findet am Abend bei angenehmen Temperaturen statt. Fußballherz, was wills Du denn mehr?
Was muss passieren, damit die Zuschauer am Dienstagabend den WSV als Sieger sehen?
Wir waren in beiden Liga-Spielen gegen RWE nicht da. An diese zweite Halbzeit vom Rückspiel gilt es anknüpfen. Da waren wir nah am 2:2-Ausgleich dran. Ich erinnere nur an den Kopfball von Roman Prokoph kurz vor Schluss. So müssen wir von der ersten Minute an agieren. Wenn wir das schaffen und die Fans uns noch zusätzlich pushen, dann bin ich guter Dinge, dass wir den Platz als Sieger verlassen und zum zweiten Mal hintereinander ins Niederrheinpokalfinale einziehen. RWE ist jetzt mal fällig - aller guten Dinge sind bekanntlich drei.
Wer ist denn am Dienstagabend Favorit?
RWE hat noch die Meisterschaft und diese genießt Priorität. Es ist der Traum der Essener, endlich aufzusteigen. Aber wenn man im Halbfinale steht, dann will auch jeder ins Finale. Da wird nicht kalkuliert. Egal, mit welcher Mannschaft RWE ins Rennen geht, sie ist immer top für Regionalliga-Verhältnisse. Ich sehe aber durchaus ein 50:50-Spiel, wenn wir unsere Leistung bringen.
Es überwiegt der Stolz auf die Saison, auf die Mannschaft. Es ist aber noch nicht vorbei. Wir wollen Dritter werden und den Pokal wieder nach Wuppertal holen!
Stephan Küsters
Denkt man in Wuppertal schon an das Finale und den SV Straelen...
Das wäre verheerend! Und vorweg: Wer glaubt, dass Straelen ein einfacher Gegner wäre, dem kann ich nur raten, mal beim MSV Duisburg nachzufragen.
Platz drei, Niederrheinpokal-Halbfinale: Wie fällt Ihr aktuelles Fazit der Saison 2021/2022 aus?
Vor der Saison wäre dieses Abschneiden eine Note 1 gewesen. Mit dem heutigen Wissen muss man sagen, dass noch mehr drin war. Wir haben 2:0 in Lippstadt bis zur 86. Minute geführt, in Rödinghausen kassieren wir in der letzten Minute den Ausgleich durch den SVR-Torwart, beim 1:1 gegen Münster kassieren wir mit dem letzten Schuss den Ausgleich. Da waren schon ein paar Dinger dabei, wo die Punkte besonders wehtun. Aber: Andere Mannschaften rechnen ja auch so. Es überwiegt der Stolz auf die Saison, auf die Mannschaft. Es ist aber noch nicht vorbei. Wir wollen Dritter werden und den Pokal wieder nach Wuppertal holen!
Wer macht denn am Ende das Rennen in der Liga: Ihr Ex-Klub Preußen Münster oder der kommende WSV-Gegner Rot-Weiss Essen?
Die Tabelle spricht aktuell für Münster. Dahin geht die Tendenz. Aber ich habe ehrlich gesagt gar kein Bauchgefühl, was das angeht. Sowohl Münster mit Wiedenbrück und Köln II als auch Essen mit Rödinghausen und Ahlen haben noch schwere Aufgaben. Vielleicht kann sich schon an diesem Wochenende etwas entscheiden. Wir werden sehen. Persönlich ist es mir egal, wer aufsteigt und wer drinbleibt.