Enttäuschte Gesichter bei Fortuna Köln: Der Aufstiegskandidat konnte auch gegen die Reserve des FC Schalke 04 keinen Dreier einfahren (2:2), währenddessen die weiteren Spitzenteams der Regionalliga West in den Parallelspielen allesamt Erfolge erzielten.
Für Innenverteidiger Jannik Löhden war das Abwehrverhalten, sowie die fehlende Kreativität im Offensivbereich nicht eines Spitzenteams würdig: „Es nicht unser Anspruch gegen die zweite Mannschaft von Schalke ab der 60. Minute auf Krampf lange Bälle zu spielen und zu hoffen, dass mal einer reinfällt. In der Absicherung hinten hat uns die Konzentration gefehlt. Wir wurden drei, vier Mal mit einfachen Bällen hinter die Kette geschlagen. Dementsprechend brauchen wir uns nicht beschweren.“
Nach dem 3:3 im Topspiel gegen Rot-Weiss Essen unter der Woche fehlte dem Domstadt-Klub vielleicht die nötige Frische. Löhden sprach von einer „kräftezehrenden Partie“, wollte jedoch keine Ausreden gelten lassen und wurde deutlich: „Die große Kunst einer Spitzenmannschaft beziehungsweise wenn du eine Spitzenmannschaft sein willst, ist es, den Schalter umlegen zu können. Wenn du weißt, dass du nur zwei Tage hast, um zu regenerieren und dich dann am Samstag, wenn überhaupt, nur noch der Kopf bremsen kann. Das haben wir teilweise vermissen lassen.“
Es ist sehr laut geworden in der Pause. Zurecht. Wir haben in diesem Jahr einen breiten Kader und Spieler auf der Bank, die es sich verdient haben, ebenfalls in der ersten Elf zu spielen. Die Qualität ist da. Deswegen musst du so ein Spiel auch entscheiden.
Jannik Löhden
Trainer Alexander Ende wechselte zur zweiten Halbzeit dreifach. Brachte neues Personal für die Offensive. Defensiv-Mann Löhden schilderte die Situation in der Kabine: „Es ist sehr laut geworden in der Pause. Zurecht. Wir haben in diesem Jahr einen breiten Kader und Spieler auf der Bank, die es sich verdient haben, ebenfalls in der ersten Elf zu spielen. Die Qualität ist da. Deswegen musst du so ein Spiel auch entscheiden.“
Die letzten Wochen haben der Fortuna, die nach dem 30. Spieltag der Regionalliga West den vierten Tabellenrang belegt, den Anschluss an die Spitze gekostet. Inzwischen beträgt der Rückstand auf Ligaprimus Rot-Weiss Essen fünf Punkte bei einer ausgetragenen Partie mehr. Löhden ist der Meinung, dass sein Team „nicht mehr in Schlagdistanz“ sei.
Düsseldorf, Bonn, Homberg, Schalke - das waren alles leichtfertig hergeschenkte Punkte.
Jannik Löhden
Der 32-Jährige lobte hingegen die Konstanz von RWE: „Düsseldorf, Bonn, Homberg, Schalke - das waren alles leichtfertig hergeschenkte Punkte. Die musst du holen, wenn du oben mitspielen willst. Da sieht man ganz klar den Unterschied zwischen uns und Essen dieses Jahr. Woche für Woche bringen die ihre Leistung auf den Rasen. Bei uns ist noch viel Schwankung in den Leistungen.“
In der kommenden Woche gastiert die Fortuna beim SV Lippstadt. Löhden erwarte „eine Fortuna, die Galligkeit besitzt“ und möchte auf alte Stärken bauen: „Wir müssen vorne die Moral an den Tag legen, den Gegner hoch zu pressen. Das hat uns schon in der Hinrunde ausgezeichnet. Im eigenen Ballbesitz müssen wir endlich wieder Spaß haben und nicht diesen Angsthasen-Fußball spielen, wie wir es in der ersten Halbzeit gegen Essen getan haben.“