In den letzten Jahren war es relativ eindeutig. Ging es um die Favoritenrolle in der Regionalliga West, wurde mit dem Finger auf Rot-Weiss Essen gezeigt. So auch in diesem Jahr. Wobei sich mit dem Wuppertaler SV, Rot-Weiß Oberhausen, Fortuna Köln und Preußen Münster auch vier andere Teams auf die Fahne geschrieben haben, zumindest ganz vorne dabei zu sein.
Genau diese fünf Mannschaften sind nun auch auf den ersten Plätzen zu finden, auch wenn der WSV und RWO nach den letzten Patzern etwas abreißen lassen mussten.
Nun steht am Sonntag das Topspiel zwischen RWE und Preußen Münster an - Erster gegen Zweiter. Und die Drucksituation ist nun eine andere, denn für Münster ging es nicht nur darum, oben dabei zu sein. Der SCP will nach zwei Jahren wieder in die 3. Liga - dementsprechend wurde auch im Winter nachgelegt. Da kann es keine zwei Meinungen geben.
Daher haben beide Teams Druck. Die Essener den, den sie immer haben. In direkten Duellen schiebt man die Favoritenrolle weg, RWE muss liefern, die vermeintlichen Underdogs können nichts verlieren, nur überraschen. Aktuell hat RWE eine Mannschaft, die damit umgehen kann. Beweise gab es zuletzt immer wieder. Besonders die knappen Partien wurden am Ende noch eingefahren - siehe die Siege gegen Aachen oder in Homberg. Die Mannschaft von Trainer Christian Neidhart, dessen "Einsatz" am Sonntag noch fraglich ist, scheint so gefestigt zu sein, dass sie sich nicht so leicht aus der Spur bringen lässt.
Und daher hat Münster am Sonntag mehr Druck. Bei einer Pleite in Essen wäre RWE auf acht Punkte enteilt - Fortuna Köln darf man hier auch nicht vergessen, die spielfrei ganz entspannt schauen, was im Topspiel passiert.
Aber klar ist: Verliert RWE, hat man weiter alles selber in der Hand. Verliert Münster, muss man auf mehrere Ausrutscher der Essener warten. Das scheint eher unrealistisch in dieser Spielzeit. Es wird spannend sein zu sehen, wie beide Teams mit der Ausgangslage vor endlich wieder fünfstelliger Kulisse - das Spiel ist mit 10.000 Zuschauern ausverkauft - umgehen werden.