Die Offerte von Preußen Münster an Dennis Grote löste bei Rot-Weiss Essen eine Art Erdbeben aus. In den Foren und Sozialen Medien diskutieren die Fans über den Wechselwunsch des Kapitäns.
RevierSport berichtete. Auch RWE bezog in Person von Sportchef Jörn Nowak bereits Stellung. Nun spricht auch Dennis Grote - exklusiv im RevierSport-Interview.
Dennis Grote, vorweg: Wie geht es Ihnen?
Dennis Grote: "Ich habe natürlich keine Magen-Darm-Infektion und mir geht es gesundheitlich gut. Wir wollten einfach nur, dass die Mannschaft die zwei Spiele in Ruhe erfolgreich zu Ende bringen kann. Deshalb hat sich der Verein zur Freistellung meiner Person und der Notlüge mit dem Magen-Darm-Infekt entschieden. Die Freistellung war für mich erstmal sehr bitter."
Warum?
"Weil ich nur ehrlich und transparent gegenüber den Verantwortlichen Marcus Uhlig, Jörn Nowak und Christian Neidhart sein wollte. Wir haben uns gesagt, dass wir ehrlich miteinander umgehen und uns alles erzählen. Ich habe den Verantwortlichen dann von der Möglichkeit nach Münster zu gehen und auch einen Anschlussvertrag nach meiner aktiven Karriere zu erhalten, erzählt. Mir war im Grunde von Anfang an klar, dass das kein realistisches Szenario ist. Aber nochmal: ich wollte nur ehrlich sein. Als RWE sagte, dass ich keine Freigabe erhalte, war das Thema für mich auch sofort erledigt. Wäre es nach mir gegangen, hätte ich auch spielen können und der Mannschaft helfen wollen. Allerdings hatte ich auch Verständnis für die Entscheidung der Verantwortlichen."
Natürlich weiß ich auch, welche Ziele ich mit RWE verfolge. Aber den Zeitpunkt solcher Angebote kann man sich im Leben auch nicht aussuchen! Aber als RWE mir klipp und klar gesagt hat, dass das nicht geht, war für mich auch sofort klar: Weiter Vollgas für Rot-Weiss Essen.
Dennis Grote
Bereuen Sie heute vielleicht, dass Sie so ehrlich waren?
"Nein! Weil ich eher bereut hätte, wenn in den nächsten Tagen oder im Januar irgendwann das herausgekommen wäre und ich unsere Verantwortlichen nicht informiert hätte."
Was sagen Sie zu den vielen negativen Reaktionen der Fans?
"Ich habe natürlich im Laufe des Samstagvormittags auch mitbekommen, was da los ist. Die ersten Reaktionen der Fans kann ich nachvollziehen. Noch einmal: Ich kann die Fans hier nur um Verständnis bitten. Ich bin 35 Jahre alt, habe eine Familie, lebe in Wettringen, nahe Münster und habe eine Verbindung zum SC Preußen. Wenn dieser Verein dann auf mich zukommt und mir ein langfristige Zusammenarbeit über meine aktive Laufbahn hinaus anbietet, dann ist es doch meiner Meinung nach durchaus legitim und menschlich, dass ich mich damit beschäftige. Natürlich weiß ich auch, welche Ziele ich mit RWE verfolge. Aber den Zeitpunkt solcher Angebote kann man sich im Leben auch nicht aussuchen! Aber als RWE mir klipp und klar gesagt hat, dass das nicht geht, war für mich auch sofort klar: Weiter Vollgas für Rot-Weiss Essen."
Mir war im Grunde von Anfang an klar, dass das kein realistisches Szenario ist. Aber nochmal: ich wollte nur ehrlich sein. Als RWE sagte, dass ich keine Freigabe erhalte, war das Thema für mich auch sofort erledigt. Wäre es nach mir gegangen, hätte ich auch spielen können und der Mannschaft helfen wollen.
Dennis Grote
Wie hat die Mannschaft eigentlich darauf reagiert?
"Das wurde von der Mannschaft ferngehalten, damit Sie sich auf die zwei Spiele gegen Bonn und Straelen fokussieren kann."
Wie soll es jetzt weitergehen: Werden Sie noch für Rot-Weiss Essen spielen?
"Das hoffe ich doch sehr. Ich hatte die Anfrage aus Münster - richtig. Aber dazu gehören noch mehrere Seiten. RWE hat einen Wechsel kategorisch abgelehnt. Ich respektiere und akzeptiere die Entscheidung. Solche Dinge kommen nun mal im Fußball vor. Jetzt ist für mich auch klar, dass ich die Rückrunde für Rot-Weiss Essen bestreiten möchte. Ich bin ja schon lange dabei, habe einiges erlebt und kann mit so einer Situation schon sehr professionell umgehen."