Am Freitagabend verlor der KFC Uerdingen mit 1:4 (0:1) auf Schalke. Anschließend musste sich das Team den teilweise aufgebrachten Anhängern stellen. Die machten der Mannschaft um Kapitän Leonel Kadiata am Zaun eine klare Ansage.
Stimmungstechnisch kann sich der KFC Uerdingen auf seine Anhänger in dieser Saison verlassen. Auch im Parkstadion Gelsenkirchen unterstützten die etwa 180 mitgereisten Fans ihr Team über 90 Minuten. Bei insgesamt nur 300 Besuchern in der Gelsenkirchener Betonschüssel hatte der KFC damit sogar ein Heimspiel.
Das verhinderte aber nicht, dass der Tabellenletzte durch ein Tor von Bleron Krasniqi nach 60 Sekunden früh in Rückstand geriet. In der zweiten Halbzeit machten Profi Timo Becker (51.), Julius Schell (71.) und Rufat Dadashov (79.) für Schalke II alles klar, ehe dem ehemaligen Oberhausener Shun Terada noch der Ehrentreffer gelang. Der KFC Uerdingen bleibt damit mit acht Punkten abgeschlagen Letzter. Der Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz beträgt - den Neun-Punkte-Abzug herausgerechnet - weiterhin acht Punkte.
„Ihr könnt verlieren, dann stehen wir dahinter. Aber so..."
Anschließend ließen etwa 30 Ultras der Krefelder ihrem Frust freien Lauf. Sie zitierten die Mannschaft im Parkstadion nach dem Abpfiff an den Zaun und machte ihnen eine klare Ansage. „Das ist scheiße so“, erklärten sie gegenüber der Mannschaft in zwar aufgebrachtem, aber sachlichem Ton. Einzelne Fans, die aggressiv auftraten, wurden vorher zur Ruhe gebracht. „Ihr könnt verlieren, dann stehen wir dahinter“, erklärten die Fans. „Aber so wie in der letzten Woche ist das scheiße.“
Nach der Pleite unter der Woche im Niederrheinpokal gegen den Landesligisten Blau-Weiß Dingden hatte Trainer Alexander Voigt eine Reaktion vom Team gefordert. Die blieb aber aus, vor allem in der zweiten Halbzeit spielte der KFC auf Schalke wie ein Absteiger. Die Spieler hätten eine Verantwortung dem Verein gegenüber, betonten die Fans. „Nächste Woche ein ganz andere Gesicht!“, forderten sie. „Das hat der Trainer unter der Woche gesagt. Jetzt müsst ihr Reaktion zeigen! Und das war heute nicht die Reaktion. Kämpfen müsst ihr Jungs, kämpfen. Bis zum Umfallen.“
Dennoch bauten sie der Mannschaft, die sich die Tirade anhören musste, am Ende eine Brücke. „Nehmt die Ansage von uns jetzt an, nächste Woche geht es weiter, dann müsst ihr eine Reaktion zeigen. Dann stehen wir wieder zusammen. Jetzt gerade sind wir einfach nur sauer. Weil das einfach scheiße ist.“