Das Warten hat für Oguzhan Kefkir endlich ein Ende: der 29-Jährige wird am Mittwoch in den rot-weissen Kader in Wuppertal zurückkehren. Kefkir musste eine Rotsperre von zwei Spielen aus der vergangenen Saison, die er sich am letzten Spieltag beim FC Wegberg-Beeck einhandelte, verbüßen.
Pünktlich zum Westderby beim Wuppertaler SV hat Christian Neidhart, Trainer von Rot-Weiss Essen, eine hoch interessante Alternative in der Offensive mehr in der Hinterhand.
Für den Familienvater einer drei Monate alten Tochter ist das Spiel in der Schwebebahn-Stadt eine ganz besondere Partie. Die Familie Kefkir lebt nämlich in der bergischen Metropole. Warum er trotzdem am Mittwoch erst nach Essen, dann wieder nach Wuppertal reist und wie er die 1:4-Schlappe gegen Straelen miterlebte, erzählt Kefkir im RevierSport-Interview.
Oguzhan Kefkir, wie haben Sie es die zwei Spiele auf der Tribüne ausgehalten?
Jeder kann sich vorstellen, dass es eine doofe Situation für einen Spieler ist, der topfit ist und zuschauen muss. Durch meine Rote Karte in Wegberg konnte ich der Mannschaft leider nicht helfen. Aber das ist nun vorbei. Ich kann endlich wieder ran. Ich brenne richtig und freue mich, wieder aktiv auf dem Rasen helfen zu können.
Die Mannschaft benötigt aktuell auch jede Unterstützung, oder? Wie ist das 1:4 gegen Straelen zu erklären?
Das Ergebnis tat natürlich sehr weh. Dass ich da oben sitze und nicht helfen kann, ist dramatisch gewesen. Das Spiel müssen wir abhaken. Das war ein Blackout. Als Mitspieler versucht man nach dem Spiel die anderen Jungs aufzubauen. Auch wenn man nicht in der Kabine dabei gewesen ist, kann man, glaube ich, sich sehr gut vorstellen wie es aussah. Da war große Enttäuschung. Wir haben das Spiel aber sauber und professionell aufgearbeitet. Unser Trainer hat uns sehr ruhig, aber auch konkret und direkt unsere Fehler aufgezeigt. Jeder weiß, was er falsch gemacht hat. .
Nun geht es zum Wuppertaler SV. Wie wichtig ist es, dass es sofort weitergeht?
Sehr wichtig! Wir können gar nicht lange nachdenken. Ich bin davon überzeugt, dass das auch ein Vorteil sein kann. Wir können mit Siegen gegen Wuppertal und Fortuna Köln alles wieder geraderücken. Das ist auch unser Ziel. Wir freuen uns auf viele tausend Fans und eine heiße Atmosphäre im Stadion.
Letztes Jahr war RWE ohne Fans im Stadion bärenstark, am Freitag waren 7500 Zuschauer da und prompt setzte es eine Pleite: kann RWE ohne Fans besser spielen?
Das ist doch Schwachsinn! Wir spielen alle bei Rot-Weiss Essen, um eben vor dieser geilen Kulisse auflaufen zu dürfen. Wir alle sind Profis und wollen das auch spüren. Dass da Zuschauer mit Herz und Leidenschaft auf den Rängen sind. Wir werden es den Mädels und Jungs beweisen, dass wir genauso stark oder gar noch stärker mit Ihnen sind als letzte Saison ohne Fans. Wir machen weiter und wollen gemeinsam mit unseren Fans am Mittwochabend beim Wuppertaler SV einen Derbysieg feiern.
Mit Oguzhan Kefkir in der Startelf?
Der Trainer weiß, dass ich topfit bin und brenne. Er trifft letztendlich die Entscheidung.
Werden Sie eigentlich in Wuppertal auf die Mannschaftskollegen schon warten?
Nein (lacht). Wir reisen gemeinsam an. Ich fahre nach Essen und komme mit den Jungs im Mannschaftsbus nach Wuppertal. Vielleicht darf ich dann nach dem Spiel schon in Wuppertal bleiben. Das werden wir dann sehen. Aber das ist ja auch nicht so wichtig. Die Fahrstrecke ist recht übersichtlich.