38 Spiele, zwölf Tore, fünf Vorlagen: Die Bilanz von Fortuna Kölns Hamza Salman kann sich sehen lassen. Der 23-Jährige war nicht nur der beste Fortune, sondern gehört auf der offensiven, zentralen Mittelfeldposition zu den besten Spielern in der Regionalliga West.
Kein Wunder, dass Fortuna Köln frühzeitig - nach RevierSport-Informationen schon vor dem Jahreswechsel - den gebürtigen Bonner Salman an den Verein binden und den Vertrag verlängern wollte. Doch dazu kam und kommt es nicht. Salman und sein Berater lehnten die Fortuna-Offerte ab.
Nun erklärte Fortuna-Trainer Alexander Ende in einem Sponsorengespräch namens "Kabinentalk" noch einmal den Gönnern und Fans der Fortuna, warum der beste Spieler der Saison 2020/2021 das Südstadion verlässt. Dabei wurde der Fußballehrer deutlich und ging in den Angriffsmodus.
"Hamza ist ein super Mensch, ein super Typ. Ein junger Spieler mit einer guten Qualität. Aber ein Hamza Salman, das muss man auch mal ganz klar sagen, hat von uns ein Angebot bekommen, was für einen jungen Spieler sehr wertschätzend war. Er hätte die Chance gehabt bei Fortuna Köln, seinem Verein, den nächsten Schritt zu machen. In einer Mannschaft, die nächstes Jahr sicherlich ein sehr, sehr spannendes Team in der Regionalliga West sein wird", betonte der 41-Jährige und ergänzte: "Ich glaube, dass Hamza Salman von seinem näheren Umfeld nicht gut beraten ist. Sie suggerieren ihm wohl, dass der zweite oder gar dritte Schritt möglich ist - sowohl finanziell als auch sportlich. Ich glaube, dass Hamza, und wir haben ihm noch zum Ende des letzten Jahres ein Vertrag angeboten, und wenn er dann gemeinsam mit seinem Umfeld zu der Entscheidung kommt, dass das Angebot finanziell und sportlich nicht so attraktiv ist, dann muss ich ehrlich sagen, dass mir da ein bisschen Demut fehlt. Das ist ein großer Wert, den wir leben. Ich bin mir sicher, dass Hamza das nicht persönlich so sieht, sondern eher sein Umfeld, dass schon den dritten oder vierten Schritt vor dem ersten gesehen hat."
Salman-Berater Tim Kulczynski wehrt sich
Diese Worte, ja Anschuldigungen will Tim Kulczynski von der "B360sports Agency" so nicht stehen lassen. Gegenüber RevierSport wehrt sich der Salman-Berater.
"Wir sind sehr irritiert über die Aussagen von Alexander Ende. Von unserer Seite ist und war die Tür für Fortuna Köln niemals zu und deshalb muss ich hier klarstellen, dass es im November ein finanzielles Angebot gab, dass bei weitem nicht seinen Leistungen entsprochen hat und im Gehaltsgefüge aus unserer Sicht im unteren Mittelfeld der Mannschaft anzusiedeln wäre. Unser fairer Gegenvorschlag wurde direkt abgelehnt und auf die von den Verantwortlichen angekündigten Wiederaufnahme der Vertragsgespräche warten wir bis heute. Da passt es auch ins Bild, dass weder Hamza Salman noch wir über seine Verabschiedung im letzten Heimspiel informiert wurden. Dass Alexander Ende sich jetzt vor enttäuschten Sponsoren und Fans versucht zu rechtfertigen, verstehe ich. Das kann aber nicht durch falsche Aussagen, in denen er Hamza Salman als unmündigen Spieler diskreditiert, geschehen.“
Salman steht bei einigen Klubs auf der Liste
Damit dürfte der Salman-Ärger beendet sein. Fortuna Köln muss ohne seinen besten Mann planen und dieser schaut sich bereits nach Alternativen um.
Der gebürtige Bosnier, der zwischen 2010 und 2016 bei Bayer Leverkusen ausgebildet wurde, steht bei einigen Klubs auf der Wunschliste. Nach RevierSport-Informationen sind mehrere Regionalliga-West-Vertreter an Salmans Diensten interessiert. Es gibt aber auch Kontakte zu Drittligisten und in die Jupiler League, die erste belgische Liga. In den nächsten Tagen soll eine Entscheidung fallen.